LBV-Aktion
LBV im Landkreis Cham ruft wieder zum Zählen der Wintervögel auf
27. Dezember 2024, 15:56 Uhr
Zwischen Freitag und Sonntag, 10. bis 12. Januar, werden die Gärten, Parks und Balkone im Landkreis Cham wieder zur Bühne für das faszinierende Schauspiel der heimischen Vogelwelt: Die Stunde der Wintervögel des LBV ist eine Einladung an alle Bürger, die winterliche Natur vor der eigenen Haustür und vor allem ihre gefiederten Bewohner einmal ganz bewusst zu erleben. Jede Meldung aus dem Landkreis Cham hilft, wichtige Daten über einzelne Arten zu sammeln und damit unser Wissen über die bayerische Vogelwelt und mögliche Veränderungen zu erweitern, heißt es in der Pressemitteilung.
Buntspecht ist der häufigste Gast
Als Folge der Klimakrise werden die bayerischen Winter im Durchschnitt milder. 2024 gilt als das wärmste der bisherigen Wetteraufzeichnungen. Die Daten der Aktion aus den vergangenen Jahren zeigen, dass Kurzstreckenzieher den Winter aus diesem Grund immer häufiger im bayerischen Brutgebiet verbringen. Zu ihnen gehört neben Zilpzalp oder Star auch der Hausrotschwanz, der im Januar sein Amt zum Vogel des Jahres antritt. Zu erkennen ist der Hausrotschwanz an seinem namensgebenden rostroten Schwanz, das restliche Gefieder ist eher dunkel. Der flinke Gartenvogel verbringt die kühleren Monate traditionell in südlicheren Gefilden, bleibt aber aufgrund der milder werdenden Winter immer öfter im Freistaat.
Auch bei anderen Arten lohnt sich genaues Beobachten - so zum Beispiel bei Spechten. Der mit Abstand häufigste Besucher am Futterhaus aus dieser Familie ist der Buntspecht. Die im Vergleich zu Singvögeln großen, schwarz-weiß-roten Tiere picken gerne an energiereichem Fettfutter oder schnappen sich Erdnüsse und Sonnenblumenkerne aus der Futtersäule. Beim Buntspecht hat nur das Männchen einen roten Nackenfleck. Eindeutig von diesen schwarz-weißen Spechten zu unterscheiden ist der Grünspecht. Auch er wird im Rahmen der Zählaktion immer wieder gemeldet. Wegen seiner Größe und seiner leuchtend gelbgrünen Färbung gilt der Grünspecht bei vielen Menschen zunächst als Exot.
Kommt heuer wieder der Erlenzeisig?
Spannend bleibt auch in diesem Jahr, ob sich am Zählwochenende nordische Gäste in den Siedlungen des Freistaats zeigen. In manchen Jahren ziehen Arten wie Erlenzeisig oder Bergfink in großen Trupps nach Bayern, auch dieses Jahr sind sie im Landkreis bereits angekommen. Schnee und Frost im hohen Norden bringen diese Wintergäste zu uns, weil sie dort leichter Nahrung finden.
Wer bei der "Stunde der Wintervögel" mitmachen will, braucht nicht viel: Es genügen eine Stunde Zeit und ein ruhiges Plätzchen, von dem die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachtet werden können. Gemeldet wird immer die höchste Anzahl einer Art, die innerhalb der Zählstunde beobachtet wurde. Wichtig: Auch wer keine oder nur wenige Vögel zählt, kann seine Beobachtung melden und liefert damit wichtige Daten. Die Beobachtungen vom Zählwochenende melden Teilnehmende am einfachsten online unter www.stunde-der-wintervoegel.de. Dort sind ab dem ersten Zähltag aktualisierte Zwischenstände einsehbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden können. Meldungen per Post sind ebenfalls möglich. Meldeschluss ist der 20. Januar. Unter allen Teilnehmenden verlost der LBV attraktive Preise.
Weitere Aktionen
Live-Online-Zählung: Alle, die Fragen zur "Stunde der Wintervögel" haben, lädt der LBV am Samstag, 11. Januar, um 9 Uhr zur Live-Online-Vogelzählung mit der LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson und dem LBV-Pressesprecher Markus Erlwein auf seinem YouTube-Kanal ein.
Familien-Erlebnisnachmittag: "Flieg mit uns - Wie das Braunkehlchen neue Heimat findet" heißt das Mitmach-Figuren-Theater, das am Samstag, 11. Januar, stattfindet. Beginn ist um 15 Uhr im LBV-Zentrum in Nößwartling. Für die Teilnahme wird ein Beitrag von fünf Euro pro Person erhoben, für LBV-Mitglieder 4,50 Euro. Anmeldung erforderlich unter cham@lbv.de.