Ab in den Süden

Sieben Waffenbrunner düsen auf Mopeds und Roller an die Adria

Vom Caorle nach Caorle: Das Ristorante am Chamer Steinmarkt war Startpunkt für eine 2.600 Kilometer lange Reise in das gleichnamige Städtchen in der Region Venetien.


Die Waffenbrunner Freunde Felix Daiminger, Sebastian Macht, Dominik Ederer, Andreas Göttlinger, Sandro Lohmer, Martin Göttlinger und Michael Wölfel (von rechts) beim Start vor dem Caorle am Chamer Steinmarkt.  Fotos:

Die Waffenbrunner Freunde Felix Daiminger, Sebastian Macht, Dominik Ederer, Andreas Göttlinger, Sandro Lohmer, Martin Göttlinger und Michael Wölfel (von rechts) beim Start vor dem Caorle am Chamer Steinmarkt.   

Vom Caorle nach Caorle - dieses Motto haben sich sieben Freunde aus Waffenbrunn erkoren und sich vor Kurzem mit ihren Motorrollern und Mopeds auf die lange Reise vom Chamer Steinmarkt aus in das italienische Adriastädtchen Caorle in der Provinz Venetien begeben. Seit Kindertagen sind Andreas Göttlinger, Michael Wölfel, Martin Göttlinger, Felix Daiminger, Sebastian Macht, Dominik Ederer und Sandro Lohmer befreundet und unternehmen in der Freizeit immer wieder gemeinsam Aktivitäten.

"Mal wieder was zusammen im Urlaub unternehmen, so die Grundidee", erzählt Michael Wölfel. Eine gemeinsame Fahrt vom Restaurant Caorle am Chamer Steinmarkt zum Ort Caorle in Italien, das war das Ziel, auf das sich die Freundesrunde relativ schnell einigte. Sich auf zwei Autos zu verteilen, sechs Stunden Richtung Adria zu fahren und dann eine Woche Badeurlaub zu verbringen war den jungen Männern aber dann doch zu langweilig. Diese Fahrt sollte etwas Besonderes werden, am besten eine Tour mit dem Motorrad. Da aber nicht alle aus dem Septett über ein Motorrad oder den entsprechenden Führerschein verfügen, einigte man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner: Die alten 50 Kubikzentimeter starken Roller und Mopeds aus gemeinsamen Jugendtagen mussten wieder aus der Garage geholt und auf Vordermann gebracht werden. Nur ein Roller mit Baujahr 2019 wurde neu angeschafft, die anderen Fahrzeuge waren alle im Familienbesitz und zum Teil 50 Jahre alt.

sized

Am Ziel angekommen: Nach drei Tagen endet die Reise im Adriastädtchen Caorle in der Provinz Venetien.

sized

Der tägliche Technikcheck an den Fahrzeugen ist wichtig, um eine reibungslose Reise zu gewährleisten.

sized

Auf der 1 300 Kilometer langen Reise gehört die Straße den Freunden aus Waffenbrunn auch mal ganz alleine. Bei ihren Stopps am Straßenrand sind sie oft bei wildfremden Menschen als begehrtes Motiv für Selfies gefragt.

sized

Die Mopeds und Roller sind für die insgesamt neun Tage dauernde Reise mit Gepäck, Werkzeug und Ersatzteilen voll beladen.

sized

Wieder zu Hause in Waffenbrunn gibt es einen großen Empfang und die Reise wurde mit einem Fest abgeschlossen.

2.600 Kilometer lange Reise

Damit die zweirädrigen Gefährte aus den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren die insgesamt 2.600 Kilometer lange Reise auch gut überstehen, wurde vor Reiseantritt fleißig geschraubt und getestet. "Am Samstagmorgen sollte die Reise losgehen. Am Freitagabend wurde der letzte Motor zusammengebaut und um 23.30 Uhr die abschließende Probefahrt unternommen", so Andreas Göttlinger.

Damit die Truppe für alle Eventualitäten gerüstet war, bestand das Reisegepäck neben einem Rucksack mit minimalistischer persönlicher Ausstattung vor allem aus Werkzeug und Ersatzteilen. "Davon haben wir überraschenderweise sehr wenig benötigt", so Martin Göttlinger. Nur der neue Roller hat schlappgemacht. Bei dem hat die Lichtmaschine den Geist aufgegeben und es mussten Ersatzbatterien besorgt und diese nach der Aufladung immer wieder durchgetauscht werden.

Die gute alte Landkarte

Auf der 1.300 Kilometer langen Fahrt an die Adria ging es mit den maximal 50 Stundenkilometer schnellen Gefährten natürlich nicht über die bekannten Touristenrouten. "Vom Waldweg bis zur Staatsstraße war alles dabei, hauptsächlich natürlich Nebenstrecken", so Michael Wölfel. Da man sich hierbei nicht immer auf einen perfekten Empfang für das Navi im Handy verlassen wollte, kam dabei auch die gute alte Landkarte zum Einsatz. "Bei der drei Tage dauernden Hinreise hatten wir mit dem Wetter unheimlich Glück", so die Freunde unisono. Bei herrlichem Sonnenschein ging es gen Süden. Die Alpen wurden über den Pass am Großglockner überquert. Mit maximal 15 Stundenkilometern ging es im ersten oder im zweiten Gang auf 2.600 Meter über dem Meeresspiegel. Mensch und Maschine benötigten hier immer wieder eine Pause, bis nach drei Stunden die Passhöhe erreicht war. An der höchsten Stelle am Großglockner wurde nicht nur der herrliche Ausblick genossen, die sieben Waffenbrunner wurden dort von etlichen Passanten mit Jubel und Beifallsrufen empfangen. Grundsätzlich war die Resonanz der Menschen, die sie unterwegs getroffen haben, sehr positiv. Neben viel bewundernder Zustimmung und Applaus wurde den jungen Männern bald klar, dass ihre Reise durchaus außergewöhnlich war.

Nach drei Tagen am Ziel

Bei ihren Stopps am Straßenrand waren sie oft bei wildfremden Menschen als begehrtes Motiv für Selfies gefragt. Neben dem allmorgendlichen Technikcheck kam vor allem am Großglockner das Werkzeug dann des Öfteren zum Einsatz, alleine, um nach steilen Abfahrten die Bremsen zu reinigen und zu prüfen. Nach drei Tagen Fahrt war dann das Ziel erreicht. Vom Caorle nach Caorle war geschafft und die sieben jungen Männer gönnten sich und ihren Fahrzeugen dann erst einmal drei Tage Pause. Am Adriastrand wurde ausgiebig dem Dolce Vita gefrönt.

Empfang mit kleinem Fest

Auf der wiederum dreitägigen Heimreise wurden die Alpen dann über die Hohen Tauern auf etwa 1.800 Meter über dem Meeresspiegel überquert. Trotz eines Regentages konnten sie auch die Rückreise genießen. "Es gab keine Unfälle und außer einem Hornissenstich auch keinerlei Verletzungen", freuen sich Andreas und Martin Göttlinger. Und so kamen alle wieder wohlbehalten in Waffenbrunn an. Dort wurden sie von den Familien und den Freunden mit einem großen Hallo empfangen und die Rückkehr mit einem kleinen Fest gebührend gefeiert. "Ein tolles Erlebnis und keine Probleme, die nicht schnell zu lösen waren", so das Fazit der Freunde. Auf die Frage, ob sie eine solche Reise mit ihren Mopeds und Rollern wieder unternehmen würden, einigten sie sich relativ schnell auf "sag niemals nie".

1 Kommentare:


Bitte melden Sie sich an!

Melden Sie sich an, um kommentieren zu können.

Anmelden

Christian L.

am 13.08.2024 um 10:55

Ein früherer Freund und ich, damals waren wir beide 16 Jahre alt sind 1989 mit unseren 80er Mopeds, ich hatte eine gute Zündapp KS80, ohne Navi, ohne Handy nur mit eine Strassenkarte, ein paar Mark in der Tasche und viel Sehnsucht nach neuem allein nach Lignano gefahren. Auf dem Nachhauseweg ist mir irgend wo am Großglockner der Lenker abgebrochen und ich bin eben dann mit einem halben Lenker nach Hause gefahren... muss man alles mal erlebt haben.



Kommentare anzeigen