Einen Käufer für die angeschlagene Deltec Automotive GmbH finden, ist das angestrebte Ziel von Insolvenzverwalter Jochen Wagner. Bis dahin soll der operative Geschäftsbetrieb stabilisiert und über die Insolvenzordnung eine Sanierungslösung gefunden werden. Soweit die Neuigkeiten aus der Pressemitteilung des Insolvenzverwalters, wo denn auch über die Gründe für die Pleite des Unternehmens mit 350 Beschäftigten angeführt werden.

Am Montag hat Deltec für jede der drei Schichten eine Betriebsversammlung abgehalten. Inhalt waren, wie es mit dem Insolvenzgeld weiter geht und was die weiteren Pläne sind. Prokurist Thomas Seidl obliegt aktuell – zusammen mit dem Insolvenzverwalter – der Job, das Verfahren voranzutreiben und Mitarbeiter über die Entwicklungen zu informieren. Ob wer gehen müsse, ist bislang noch nicht geklärt, da sich das Verfahren noch ganz am Anfang befindet.

Geschäftsbetrieb rückläufig

Die Gründe für die Insolvenz sind laut des Insolvenzverwalters folgende: Das Unternehmen habe nicht schnell genug auf die rückläufige Entwicklung des Geschäftsbetriebs – insbesondere wegen der allgemeinen Entwicklung im Automobilsektor und weiterer Industriebranchen und der zunehmenden Verlagerung von Umsätzen in Niedriglohnländer – mit der erforderlichen Geschwindigkeit reagieren können.
Gemeinsam mit dem vom Insolvenzgericht eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalter wird eben jetzt versucht, den operativen Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und mit dem Instrumentarium der Insolvenzordnung eine Sanierungslösung zu finden.

Derweil werde das operative Geschäft wie gewohnt weitergeführt. Die Geschäftsführung betont, „dass der Versuch der Fortführung des Geschäftsbetriebes trotz des Insolvenzantrags ohne Einschränkungen angestrebt wird“. Insofern stehe das Sales- und Customer Service-Team von Deltec uneingeschränkt zur Verfügung und alle Kunden würden tagesaktuell informiert. Unter Leitung des vorläufigen Insolvenzverwalters Rechtsanwalt Jochen Wagner „wird das Unternehmen den Sanierungsprozess zügig in Angriff nehmen“. Ziel sei es, einen Käufer zu finden, um die Deltec in einem Unternehmensverbund für die zukünftigen wirtschaftlichen Herausforderungen auf eine stabile Basis zu stellen.
Auch hier herrscht bislang noch keine Sicherheit und bräuchte noch weitere Sondierung. Zwei, drei Ansatzpunkte würde es aber geben, sagt Prokurist Seidl. Er setzt dabei seine Hoffnungen auch auf einen potenziellen Käufer, der sich vor Kurzem gemeldet hatte. „Vielleicht besteht ja noch Interesse.“

Gehälter vorerst gesichert

„Die Gehälter der rund 350 Mitarbeiter des Unternehmens werden durch das vorfinanzierende Insolvenzgeld bis zur Eröffnung der Insolvenz gesichert sein.“

Der Insolvenzantrag sei ein notwendiger Schritt, um die Zukunft des Unternehmens über einen angestrebten Unternehmensverkauf nachhaltig zu sichern. „Wir sind optimistisch, dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten eine erfolgreiche Sanierung sowie den Verkauf umsetzen können“, kommentiert Wagner. Die Deltec bittet in der Mitteilung um Verständnis und versichert, den Geschäftsbetrieb so reibungslos wie möglich fortzuführen.