Pilzbefall

Hiltenbacher Linde um fünf Meter gekürzt


Stück für Stück wird vom "Mann im Baum" gekappt und mit dem Kran herabgelassen.

Stück für Stück wird vom "Mann im Baum" gekappt und mit dem Kran herabgelassen.

Zuvor war sie über 20 Meter hoch, jetzt ist die über 300 Jahre alte Linde bei der Kapelle in Hiltenbach um fünf Meter kürzer. Ein unerlässlicher Eingriff ist das am Dienstag gewesen, denn Pilzbefall gefährdete ihre Statik.

Die Spezialfirma Hartl nahm sich dieser Aufgabe an. Sie unterstützte ein Autokran. Oben in der Krone war immer wieder eine Motorsäge zu hören, dann schwebte das nächste Teil des Baumes auf die Ladefläche des Lastwagens herab. Weil der Pilz den Baum nach und nach aushöhlt, musste diese Einkürzung der Krone durchgeführt werden. Jetzt stimmt, so die Berechnungen, die Statik wieder. Trotz Kürzung ist der gesunde Teil des Baumes noch stark genug, sich auch selbst gegen den Pilz zu wehren.

Regie am Boden: Jede Menge Utensilien, Kopfschutz und Sprachkontakt von unten.

Regie am Boden: Jede Menge Utensilien, Kopfschutz und Sprachkontakt von unten.

Georg Fritsch vom Obst- und Gartenbauverein Friedersried verfolgte am Dienstagvormittag den Eingriff genau und filmte ihn, aber er war nicht der Einzige.

1 500 Euro kostet diese Baumpflege, wie Stamsrieds Bürgermeister Herbert Bauer bei einem Ortstermin in der vergangenen Woche erklärt hatte. Eine relativ bescheidene Investition nach über 300 Jahren, die Sinn macht. Denn der Platz bei der Linde, den eine weitere Linde, die Kapelle und ein Waaghäusl prägen, ist für die Bewohner von Hiltenbach ein Mittelpunkt und beliebter Treffpunkt. Ganz so wie wohl auch die sogenannten Tanzlinden, von denen es allerdings kaum mehr welche gibt. Im Oberfränkischen findet man sie noch gelegentlich. Mittels Stützbalken entstand ein Podium im ausladenden Baum, auf dem zur Musik getanzt werden konnte.