Spendenaufruf

Mehr als 200 Rötzer sammeln für die Ukraine


Auch Pfarrer Alexander Dyadychenko half mit, die Spenden entgegenzunehmen.

Auch Pfarrer Alexander Dyadychenko half mit, die Spenden entgegenzunehmen.

Das Schicksal der Ukrainer bewegt auch die Menschen in Rötz. "Da muss man doch etwas tun", hat sich Stadträtin Andrea Breu gedacht und in Zusammenarbeit mit Pfarrer Alexander Dyadychenko eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Dass der Aufruf auf so große Resonanz stoßen würde, hätten die Helfer aus Rötz jedoch nicht gedacht. "Wir sind absolut überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen", sagen die Organisatoren.

Helferteam kümmert sich ums Verpacken

Drei Stunden lang haben sie am Samstagnachmittag im Thamerbräu Sachspenden für die Ukraine gesammelt. Dessen Besitzer, Alexander Weiss, hatte das ehemalige Gasthaus für die Annahme der Spenden zur Verfügung gestellt.

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Die Hilfsbereitschaft war groß.

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Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun.

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"Ohne sie wäre es gar nicht gegangen": die Organisatoren Andrea Breu (Vierte von rechts) und Pfarrer Alexander Dyadychenko (vorne, Fünfter von rechts) mit ihrem großen Helferteam. Gekommen waren auch Bürgermeister Dr. Stefan Spindler sowie die Besitzer des Thamerbräu.

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Im Thamer-Saal stapeln sich die Hilfsgüter.

Schon vor dem offiziellen Beginn um 15 Uhr hat sich vor dem "Thamer" eine lange Schlange gebildet. Viele Bürger kommen mit mehreren Taschen und Kartons, in denen sie ihre Spenden verpackt haben. "Gegen den Krieg selbst sind wir machtlos", sagt eine Frau. So aber könne man wenigstens helfen, die Not der ukrainischen Bevölkerung etwas zu lindern. Dass es den Menschen dort am Lebensnotwendigen fehle, habe sie in den Nachrichten gehört. "Da kann man doch nicht nichts tun", habe sie sich gedacht und zuhause Reis, Nudeln und Konserven zusammengepackt.

Kartons stapeln sich im Thamerbräu

Andere seien sogar extra in den Supermarkt und die Apotheke gegangen und hätten ihre Einkäufe dann gespendet, berichtet Breu, die an diesem Nachmittag mit ihrem Helferteam alle Hände voll zu tun hat, die Sachspenden entgegenzunehmen. Im ehemaligen Gastraum werden diese zunächst sortiert, in Kartons verpackt und anschließend in den Saal gebracht.

Um einen Überblick zu bekommen, bitten die Organisatoren jeden, der etwas abgeben will, sich in eine Liste einzutragen. Am Ende des Tages sind darauf mehr als 200 Namen zu lesen. "Das ist der pure Wahnsinn", freut sich Breu und bedankt sich bei allen Spendern, darunter auch die Firma Schultze Verpackungen aus Tiefenbach, die Kartons zur Verfügung gestellt hat.

Neben Medikamenten, Verbandsmaterial, Desinfektions- und haltbaren Lebensmitteln sind vor allem Wolldecken, Baby-Windeln, Schlafsäcke und Isomatten gespendet worden. "Die Menschen in der Ukraine werden das sicher gut brauchen können", sind die Helfer überzeugt.

Die Spenden werden nun - anders als ursprünglich geplant - von einer Speditionsfirma direkt an die ukrainische Grenze gebracht, informiert Pfarrer Dyadychenko. Sollte auf dem Lkw nicht alles untergebracht werden, so habe sich die Freiwillige Feuerwehr Rötz bereit erklärt, den Rest zu einer anderen Hilfsorganisation zu bringen. Bis dahin können die Kartons mit den Sachspenden im Gasthaus Thamerbräu gelagert werden.