Nach Corona-Todesfall

Asklepios Klinik in Schaufling stellt Betrieb vorübergehend ein


Die Asklepios Klinik in Schaufling muss ihren Betrieb auf Anordnung des Deggendorfer Gesundheitsamtes vorübergehend einstellen. (Symbolbild)

Die Asklepios Klinik in Schaufling muss ihren Betrieb auf Anordnung des Deggendorfer Gesundheitsamtes vorübergehend einstellen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Asklepios Klinik in Schaufling stellt ihren Betrieb vorübergehend ein. Die medizinische Einrichtung war bereits zuvor wegen möglichen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ins Visier der Polizei geraten.

Der Grund für die Schließung seien "einzelne Positiv-Testungen auf das neue Corona-Virus bei Patienten und Mitarbeitern", so die Klinik in einer Pressemitteilung. Demnach ist die Außerbetriebnahme auf Anordnung des Deggendorfer Gesundheitsamtes erfolgt, weil zwölf Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Auch einige Mitarbeiter der Klinik hatten sich mit dem Virus infiziert. Die übrigen etwa 40 Patienten, sie sich noch in der Klinik befanden, seien am Freitag unter strengen Hygienemaßnahmen in andere Einrichtungen verlegt worden. Die Mitarbeiter der Klinik sollen die nächsten 14 Tage nun zunächst in häuslicher Quarantäne verbringen. "Wir haben diese Maßnahme ergriffen, um die Gesundheit unserer Patienten und der Mitarbeiter zu schützen", so Daniel Weiß, der Geschäftsführer der Asklepios Klinik. "Vor dem Hintergrund, dass es sich zum Teil um besonders gefährdete ältere Patienten handelt, ist diese Vorsichtsmaßnahme im Sinne aller Betroffenen sehr gut begründet, so schwer sie auch allen fällt".

Wie berichtet ist die Asklepios-Klinik bereits zuvor in den Fokus des Deggendorfer Gesundheitsamtes geraten. Eine 82-jährige Frau war nach dem Besuch der Klinik an Covid-19 gestorben. Die Asklepios Klinik ist eigentlich ein Reha-Zentrum, wurde aber mit dem Ausbruch der Pandemie auch als Behelfskrankenhaus für Corona-Patienten genutzt. Mehrere Mitarbeiter hatten sich darüber beklagt, dass die Behandlungsbereiche nicht ausreichend voneinander abgetrennt seien. Es steht der Verdacht im Raum, dass sich die 82-Jährige möglicherweise in der Klinik angesteckt haben könnte. Die Polizei hat die Einrichtung deswegen am 1. Mai durchsucht und Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. "Durch eine Anzeige ergaben sich Hinweise, dass die vorgeschriebenen Schutz- und Hygienemaßnahmen in der Einrichtung möglicherweise nicht ordnungsgemäß umgesetzt und vollzogen wurden", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Die genauen Gründe für die Infektion der Frau seien aber noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Wie lange die Asklepios Klinik geschlossen bleiben wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Man sei hierzu in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt, so Daniel Weiß. Er geht aber davon aus, dass die Klinik für mindestens 14 Tage geschlossen bleibt.