Leidenschaft in Dur und Moll
Gelius-Trio bezaubert das Konzertpublikum im Kloster Metten
22. November 2019, 16:05 Uhr aktualisiert am 22. November 2019, 16:38 Uhr
Schubert, Smetana, Babadjanyan, Schoenfeld und Piazzola standen auf dem Programm des Konzerts im Wittelsbacher-Saal, deren Werken an diesem Abend wohl eines gemeinsam war: die musikalische Umsetzung und Mitteilung von Gefühlen zwischen kraftvoller Lebensfreude und verzweifeltem Aufbäumen gegen ein grausames Schicksal. Franz Schubert wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als er sein frühes Streichertrio in B-Dur nach dem ersten Satz mit ein paar Takten eines nachfolgenden Andantes ausklingen und unvollständig ließ. Der Nachwelt blieben seine Gründe jedenfalls verborgen. Bis heute spekuliert man, ob er vielleicht selbst in einer Phase musikalischer Selbstfindung und Orientierung zuviel Mozart oder Haydn darin wieder fand, oder aus welchen Gründen er auch immer die kreative Lust an der Komposition verlor, und sie somit eine weitere "Unvollendete" innerhalb seines musikalischen Schaffens blieb. Was nicht im Geringsten etwas daran ändert, dass diese "Klassik-Imitation" auf der kreativen Suche nach musikalischer Eigenständigkeit und Individualität zu den reizvollsten Miniaturen innerhalb des Schubertschen Werkes zählt, voll lebhafter Freude am Spiel mit eigenen und "fremden" Inspirationen.
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