Großeinsatz in Deggendorf
Haftbefehle nach Massenschlägerei am Ankerzentrum
20. August 2019, 22:15 Uhr aktualisiert am 20. August 2019, 21:21 Uhr
Ein Großeinsatz hat am Dienstagabend die Polizei am Ankerzentrum Deggendorf beschäftigt. Dort ist ein Streit zwischen den Bewohnern eskaliert. Neun Personen wurden verletzt.
Bereits gegen 19.30 Uhr erhielt die Polizei erste Meldungen über Unruhen am Ankerzentrum. Als die Polizeistreifen vor Ort eintrafen, stellten sie fest, dass gleich mehrere Personen in eine lautstarke Auseinandersetzung verwickelt waren. Insgesamt sprach die Polizei von einer Gruppe von etwa 30 Menschen, die sich eine heftige Schlägerei lieferten.
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass sich die Bewohner gegenseitig mit Steinen bewarfen, jedoch nicht auf Polizisten oder Einsatzkräfte des Rettungsdienstes gezielt hätten. Die Einsatzkräfte der Polizei konnten die Situation schließlich beruhigen. Sie trennten die Krawallmacher voneinander und nahmen sechs mutmaßliche Rädelsführer vorläufig in Gewahrsam. Insgesamt wurden neun Menschen verletzt, darunter drei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma und ein Polizeibeamter.
"Wir sind noch mit einigen Polizisten vor Ort. Inzwischen ist die Lage aber friedlich", erklärte der Polizeisprecher auf idowa-Nachfrage gegen 23.15 Uhr. Zuvor war ein Großaufgebot der Polizei und der Rettungskräfte am Ankerzentrum im Einsatz. Inzwischen hat die Kripo Straubing die Ermittlungen übernommen. Wie es genau zu der Schlägerei kam, ist derzeit noch nicht geklärt.
Vor Ort mussten zehn Verletzte vom Rettungsdienst behandelt werden, darunter drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und zwei Polizisten. Insgesamt kam es zu sechs Festnahmen. Dabei handelt es sich um zwei Männer aus Nigeria im Alter von 26 und 30 sowie um vier Männer aus Aserbaidschan im Alter von 18, 26, 35 und 39. Die Kripo ermittelt nun unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstand, beziehungsweise Angriff auf Vollstreckungsbeamte.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf werden noch heute drei der Tatverdächtigen, der 26-jährige Nigerianer und zwei Aserbaidschaner (19 und 39 Jahre), zur Prüfung der Haftfrage dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt, das Ergebnis steht noch nicht fest. Die drei anderen Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Im Rahmen der Ermittlungen konnten mittlerweile noch zwei weitere Tatverdächtige aus Aserbaidschan (37 und 36 Jahre) ermittelt und vorläufig festgenommen werden.
Am Mittwoch wurde gegen drei der Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen. Bei ihnen handelt es sich um den 26-jährigen Mann aus Nigeria sowie um einen 19-jährigen und einen 37-jährigen Aserbaischaner. Sie wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die anderen Tatverdächtigen wurden derweil wieder auf freien Fuß gesetzt.