Zwischen Regensburg und Deggendorf
Nationalmannschaft muss aus Niederlage gegen Österreich lernen
26. April 2019, 18:00 Uhr aktualisiert am 26. April 2019, 22:29 Uhr
Die Eishockey-Nationalmannschaft verliert in Regensburg gegen Österreich. Das Team muss nun daraus lernen und hat am Samstag in Deggendorf die Chance zur Revanche.
Es gibt Spiele, die darf man eigentlich nicht verlieren und steht am Ende dennoch als Verlierer da. So erging es am Donnerstagabend der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in der Regensburger Donau-Arena gegen Österreich. Die Mannschaft des neuen Bundestrainers Toni Söderholm konnte 30 Minuten lang überzeugen und präsentierte sich spiel- und offensivstark. Einzig der schlechten Chancenverwertung war es zuzuschreiben, dass es bis zur 28. Minute nur 2:0 stand - beide Treffer hatte NHL-Superstar Leon Draisaitl erzielt. Doch mit der 29. Minute und dem Anschlusstreffer der Österreicher durch Patrick Obrist kippte das Spiel, sodass der Nachbar durch zwei weitere Treffer im Schlussdrittel am Ende mit 3:2 gewann.
"Wir müssen mit dem Ergebnis leben", sagte Söderholm im Anschluss. Die ersten 30 Minuten seien okay gewesen. "Dann haben wir uns ein bisschen selbst in den Fuß geschossen und nicht mehr so agiert wie man sollte." Kapitän Korbinian Holzer fand: "Am Anfang haben wir sehr dominant gespielt, zum Schluss war es vielleicht ein bisschen zu verspielt, vielleicht teilweise auch ein bisschen überheblich." Er sagte: "Wenn du gegen einen Gegner spielst, der nichts zu verlieren hat, dann musst du schauen, dass du relativ schnell für klare Verhältnisse sorgst."
Lernfaktor wichtig
Das Spiel müsse man nun nutzen, da waren sich Söderholm und Holzer einig, um daraus zu lernen. "Wir haben eine junge Mannschaft. Es ist wichtig, dass wir die Balance zwischen Scheibenbesitz und Geradlinigkeit finden und vorne unsere Chancen besser nutzen", schätzte Holzer ein. "Dann können wir noch viel Spaß haben." Und auch der dritte NHL-Spieler im Bunde, Dominik Kahun, betonte: "Wir haben das ganze Spiel eigentlich dominiert. Es waren unsere Fehler, wo wir die Gegentore kriegen. Daraus werden wir lernen und dann wird so etwas nicht mehr passieren. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und bis zur WM wird alles gut."
Zumal viele gute Ansätze bereits zu sehen sind, gerade im Spiel nach vorne. "Wir haben viele talentierte, schnelle, wendige und technisch starke Stürmer. Das Toreschießen sollte weniger das Problem sein", sagte Holzer. Man müsse nun schauen, dass man sowohl nach vorne als auch nach hinten gemeinsam arbeite, dass man nicht nur vorne gefährlich sei, sondern auch in der Rückwärtsbewegung hart arbeite. Söderholm meinte, dass ihm vor allem Sorgen mache, wie man bei Scheibenbesitz agiert habe. "Dass wir an der blauen Linie nicht clever genug sind und den Gegner im Spiel lassen. Wir müssen immer auch den Scheibenspieler als defensiven Spieler sehen."
Schon am Samstag hat die DEB-Auswahl in Deggendorf die Chance auf Revanche gegen Österreich. "Ich möchte klarere Entscheidungen sehen, wir müssen entschlossener spielen. Der Wille zum Kreieren ist sehr groß. Aber wann und wo wir das machen, da müssen wir richtig schnell lernen."