"Der OP-Roboter macht nichts alleine" - mit dieser Feststellung hat Chefarzt Professor Dr. Matthias Behrend die Vorstellung begonnen. Es sei nach wie vor der Operateur, der das Gerät bediene und damit den Patienten behandle. Das neue System "Da Vinci XI" biete aber eine Reihe von Vorteilen, sodass mit ihm eine neue Ära der Chirurgie beginne.

Der Roboter stehe in der Tradition der Bauchspiegelungen, die ab 1980 einen Siegeszug in der Chirurgie angetreten hätten. Die kleineren Schnitte sorgten dafür, dass die Patienten wesentlich schneller gesund würden. Heute würden etwa 94 Prozent der Gallenblasenoperationen minimal-invasiv durchgeführt.

"Deutlicher Zugewinn an Präzision"

Obwohl sich dieses Vorgehen gut bewährt habe, gebe es auch erhebliche Nachteile: Durch die starren Instrumente sei die Sicht und die Bewegungsmöglichkeiten im Bauch deutlich eingeschränkt. Zudem müsse der Arzt oft ergonomisch sehr ungünstige Positionen einnehmen. Mit dem neuen OP-Roboter ergäben sich deutliche Verbesserungen. Obwohl schon 1999 der erste Roboter dieses Systems zum Einsatz kam, habe der Chefarzt der Viszeralchirurgie am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf noch einige Zeit zugewartet, bis er die Beschaffung angestoßen habe.

Heute sei ein Niveau erreicht, das einen deutlichen Zugewinn an Präzision darstelle. Die Bildqualität und vor allem die Bewegungsfreiheit der Instrumente tief im Menschen sei hervorragend. Damit verbesserten sich die OP-Ergebnisse nochmals deutlich. Hinzukomme, dass der Operateur bequem an einer Konsole sitze und so die körperliche Anstrengung deutlich geringer sei. In Deggendorf würden die neuen Verfahren nach einem intensiven Training zuerst in der Viszeralchirurgie und in der Urologie eingesetzt.

Von der Handhabung des neuen Systems konnten sich auch die Besucher des Vortrags in der Reihe "Gesundheit im Dialog" überzeugen. Mithilfe einfacher Übungsprogramme konnte etwa auch Christa Katzdobler von der AOK testen, wie man Kamera und Zangen bedient. Katzdobler freute sich bei ihrer Begrüßung darüber, dass die Vorträge wieder gestartet seien, und dankte den Mitveranstaltern von der Volkshochschule Deggendorfer Land und dem Kneippverein für die gute Kooperation.