Plattling/Deggendorf
Party-DJ trotzt Parkinson: Freddy Ortmeier lässt sich trotz schwerer Krankheit nicht unterkriegen
28. März 2015, 9:05 Uhr aktualisiert am 28. März 2015, 9:05 Uhr
Er ist bekannt wie ein bunter Hund und eigentlich immer gut drauf. Eigentlich - wäre da nicht eine tückische Krankheit, die ihm das Leben schwer und ohne Tabletten unmöglich macht: der Teufel Parkinson. Doch Freddy Ortmeier (53) lässt sich nicht unterkriegen. Er kämpft unaufhörlich weiter. Erst am Faschingsdienstag legte der Party-DJ beim Faschingsmarkt am Plattlinger Stadtplatz auf. Und auch bei der Ü 30-Party am Samstagabend in den Deggendorfer Stadthallen ist er mit seinen Schlagern vertreten. Er trotzt der Krankheit Parkinson, genauso wie der beliebte Volksschauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer. Wenn nicht seine Leidenschaft, die Musik, wäre, würde es Freddy möglicherweise ganz anders gehen - von der Psyche mal ganz abgesehen.
Wer wie Freddy Ortmeier von Parkinson geplagt ist, muss damit rechnen, dass sein Leben von einer auf die andere Sekunde vollkommen auf den Kopf gestellt wird. Die Schüttelkrankheit oder Zitterlähmung führt unausweichlich zu Muskelstarre, verlangsamten Bewegungen, Muskelzittern und Haltungsinstabilität. Nur mit sehr schweren Medikamenten kann das Fortschreiten der Krankheit etwas verlangsamt werden - eine Heilung ist schier unmöglich. Obgleich Freddy ein ansonsten fröhlicher Typ ist, sind einige dieser Merkmale bei ihm sichtbar. Seine Finger zittern. Doch er will sich nicht unterkriegen lassen und kämpft, um den Teufel in seinem Körper so lange als möglich einzudämmen.
Dass Freddy sein Schicksal einmal so aus der Bahn zu werfen droht, hat er selbst nicht geglaubt. Eine schreckliche Diagnose jagte die nächste. Nachdem er im Jahre 2007 bei einem Arbeitsunfall einen Schädelbruch erlitten hat, ging es Schlag auf Schlag. Zufällig wurde ein Gehirntumor diagnostiziert, der ein Jahr später in der Uniklinik in Regensburg operiert worden ist. Neun Stunden dauerte der Eingriff. Ein Schlaganfall, den er in dieser Zeit erlitten hat, erschwerte das Ganze noch um ein Gehöriges. Nachdem alles glatt über die Bühne gegangen war, hieß es für Freddy "lernen, lernen, lernen". Eine lange Reha schloss sich an. 2010 kam ein weiterer Schlag - die Diagnose Parkinson. Nur sein DJ-Dasein und die Freude am Eishockey gaben ihm den nötigen Halt, dies alles einigermaßen zu meistern - hinzu kamen noch schwere Depressionen. Wie es Freddy jetzt geht, davon kann sich jeder bei der großen Tanznacht in Deggendorf ein Bild machen - natürlich auch bei seinen weiteren Auftritten im In-, Um- und Ausland.