Glosse

Anmerkungen

München-Nizza mit dem Bus

Ich mag Busreisen. Mein angehender Bandscheibenvorfall nicht. Kein Baum, kein Busch, kein Schweizer Erdrutsch hält mich davon ab, mich viel zu lange in einen viel zu engen Bus mit schlechter Sanitärbetreuung zu sitzen. Ich sehe es so: günstig für mich, gü


München-Nizza. Da stand nicht das grüne Original, sondern der italienische Abklatsch. Bellissima. So hieß auch der Bus. Bellissima hatte keine Toiletten. Ich dafür viel zu viel Kaffee. Verhandeln mit dem Busfahrer ging nicht, der sprach nur Italienisch. Erste Rast irgendwo in der Schweiz - sie können sich vorstellen, wie es meinen Nieren an diesem Tag ging. Doch das war nicht alles: Irgendwann in Mailand angekommen, verließen plötzlich alle Leute den Bus. "Hervorragend", dachten meine Begleiterinnen und ich und verfrachteten uns sogleich in die letzte Reihe. Aber ja, hervorragend - Bellissima! - war nichts. Wir wunderten uns schon, warum die Sitze hinten so feucht waren - ehe der Busfahrer auf uns zueilte und ein "il pullman è rotto!" rief. Wir verstanden nur Busbahnhof. Ehe die eine Freundin - sie hatte mal zwei Jahre Italienisch gehabt - nach langem Überlegen meinte: "Ich glaub, das heißt: der Bus ist verreckt." Also: Raus, Ersatz suchen. Aber da war kein Ersatz. Und so wirklich helfen konnte uns keiner. Bis aus dem nichts unser Retter erschien: Pedro. Pedro, der Italiener mit Englischkenntnissen, half uns, die letzten drei Plätze in einem anderen Bus, der über drei Ecken nach Nizza fuhr, zu bekommen. Und so kamen wir, zwei Minuten, bevor der Hotelcode erlosch, sicher an (abgesehen von dem Google-Maps-Irrweg über den Flughafen, aber das ist eine andere Geschichte). Bellissima! Oder, um es in Raffaella Carràs Worten auszudrücken: Pedro, Pedro, Pedro! swi

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