"Goodbye Deutschland"
Dingolfinger Auswanderer wird von VOX nach Kalifornien begleitet
5. September 2017, 14:53 Uhr aktualisiert am 5. September 2017, 14:53 Uhr
Leben in der Stadt der Engel: Vor fast einem Jahr ist Michael Limmer von Niederbayern nach Kalifornien ausgewandert. Wie es ihm dort ergangen ist, zeigte VOX am Montagabend in der Auswandererserie "Goodbye Deutschland".
Noch vor einem Jahr hat der gebürtige Landshuter in München und Niederbayern als Personal Trainer gearbeitet. Dann entschloss er sich, den großen Schritt zu wagen und nach Los Angeles zu ziehen. Sein Ziel: Sich in der Millionenstadt selbstständig zu machen. (Lesen Sie dazu auch unser Interview: Von Dingolfing in die Stadt der Engel: Ein Auswanderer erzählt)
"Familie Limmer aus Bayern hat das Großstadtfieber gepackt", heißt es gleich im Intro der Auswandererserie auf VOX. Der Sender zeigt Michael Limmer, seine Freundin und seinen Sohn zunächst in seinem Heimatort Höfen (Kreis Dingolfing-Landau) auf einem Spielplatz inmitten einer niederbayerischen Idylle mit Blasmusik und Kuhglocken im Hintergrund. In dem kleinen Dorf lebte die Familie vor ihrer Auswanderung im Dachgeschoß von Limmers Elternhaus, das extra für sie zu einer kleinen Wohnung ausgebaut worden war.
Trotz der ländlichen Idylle zieht es die Limmers - oder vielmehr Michael - weg aus dem niederbayerischen Dorf. Sein Ziel ist Los Angeles, die Stadt der großen Träume. Dort möchte der 28-Jährige seine Karriere als Personal Trainer vorantreiben und die Schönen und Reichen trainieren. Schon in München hatte der Personal Trainer einige prominente Kunden, die von VOX während der Sendung immer wieder eingeblendet werden. Die sollen ihm nun mit ihren Kontakten beim Neustart in den USA helfen.
Familienleben auf die Probe gestellt
Nur eine ist von den Auswandererplänen zumindest laut VOX nicht sonderlich begeistert: Michaels Freundin Diane. Dabei ist sie selbst sogar US-Bürgerin und arbeitet für eine amerikanische Fluggesellschaft. Es hat sehr lange gedauert, bis sie in Deutschland bleiben durfte, sagt sie. "Daher ist es schwierig für mich, nach Amerika zurückzugehen." Für ihren Freund will sie den Schritt dennoch wagen. Denn der Umzug nach Kalifornien hat auch Vorteile für die Familie. Diane ist als Flugbegleiterin oft lange Zeit am Stück in Amerika unterwegs und sieht ihre Familie daher eher selten. Das habe ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt, sagt Michael Limmer. "Wir waren beide unzufrieden mit der Situation und das führte zu Streit." Mit einem Neuanfang in Los Angeles will der Personal Trainer seine Familie wieder enger zusammenbringen.
Ganz so einfach ist der Start ins neue Leben jedoch nicht. Um zwei Uhr nachts kommen sie völlig übermüdet in Kalifornien an. Die provisorische Unterkunft, die Limmers übers Internet gebucht hatten, ist teuer und nicht einmal besonders sauber. Gleich am nächsten Tag macht sich die Familie also auf, um nach einer richtigen Wohnung zu suchen. Der Erzähler der Sendung nimmt gleich vorweg, dass es die Limmers bei der Wohnungssuche schwer haben werden. Und auch eine Maklerin macht den jungen Eltern wenig Hoffnung, dass sie sich mit ihrem knappen Budget von 1.500 Dollar schnell ein geeignetes Appartment finden werden. Erschwerend kommt dazu, dass Michael Limmer noch keine Arbeitserlaubnis und kein Einkommen hat. Alles scheint anfangs von Freundin Diane abzuhängen.
"Alle trainieren, um gut auszusehen"
Zum Beginn der Auswanderung lebt die Familie nämlich hauptsächlich von Dianes Gehalt. Das will Michael Limmer aber möglichst bald ändern. Einen ersten Kontakt zu den in Los Angeles lebenden Promis hat er schon: Das Model Liliana Nova. Die Exfrau von Lothar Matthäus lässt sich auf ein Probetraining mit dem Dingolfinger Auswanderer ein. Michael ist zuversichtlich: "Was mich als guten Personal Trainer ausmacht, ist, dass ich ein guter Nussknacker bin. Ich kann zu meinen Kunden schnell eine gute Beziehung aufbauen." Bei seinem Training setzt der 27-Jährige besonders auf Gesundheitsprävention. Er glaubt, dass gerade in Amerika viele an einem gesunden Leben interessiert seien.
Die Fitnesstrainerin Natasha Fett sieht das jedoch anders. "Hier wollen alle einfach trainieren, um gut auszusehen", sagt die 39-Jährige, die vor 15 Jahren selbst nach Los Angeles ausgewandert ist. Sie hat erreicht, wovon Michael noch träumt: Sie trainiert sechs Tage die Woche die Stars in Kalifornien. "Michael sieht jedenfalls nicht aus wie ein athletischer Trainer", kritisiert sie, als sie ihn in einem Video sieht. Für sie ist es wichtig, als Personal Trainer auch optisch ein Vorbild zu sein. "Gesundheitsprävention kommt hier einfach nicht gut an", sagt sie. In keiner anderen Stadt werde nämlich so auf Körperkult geachtet wie in der Hollywoodstadt.
Liliana Nova sieht das jedoch etwas anders. "Amerikanische Trainer sind oft too much. Deutsche haben hier durch ihre Tugenden wie Zuverlässigkeit oft Pluspunkte", meint sie. Beim Probetraining mit Michael muss sie dem Personal Trainer erst einmal ein bisschen die Stadt zeigen. Denn der Personal Trainer ist erst seit wenigen Tagen in Los Angeles. Auf einer Anhöhe mit tollem Ausblick auf die Millionenstadt beginnt schließlich das Workout. Einfach, aber effektiv soll es sein. "Wichtig ist vor allem, dass man dran bleibt und nicht irgendwann aufgibt", sagt Michael. Da stimmt ihm Liliana zu. Ob ihn das Model als Personal Trainer engagieren will, lässt sie noch offen. "Guter Anfang, aber nicht perfekt. ich hab nichts Neues gelernt", sagt sie.
"Ich muss nicht heiraten"
Auswandern ist nicht so leicht, wie man es sich vorstellt. Das hat Michael Limmer nach den ersten Tagen in Kalifornien gelernt. Aber die anfänglichen Probleme schrecken ihn nicht ab. "Bis jetzt war es immer noch die richtige Entscheidung", sagt er und freut sich auf die kommenden Herausforderungen. Eine Wohnung haben sie inzwischen gefunden und auch das erste Vorstellungsgespräch ist laut Limmer gut verlaufen. Den Rücken stärkt ihm auch seine Freundin Diane. "Er hat drei Jahre lang mit seinem Gehalt für unser Einkommen gesorgt. Jetzt bin ich dran", sagt sie. Ob sie wegen der Arbeitserlaubnis heiraten, hätten sie noch nicht entschieden. "Ich muss nicht unbedingt heiraten. Ich würde es aber ohne Probleme tun, wenn es für Michael wichtig ist."
Drei Fragen an Michael Limmer
idowa: Sie haben sich bei Ihrer Auswanderung von VOX begleiten lassen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich bei "Goodbye Deutschland" zu bewerben?
Limmer: "Die ursprüngliche Idee kam von einem Klienten, dem ich davon berichtet habe, dass ich jetzt mehr oder weniger weg bin. Der hat gemeint, dass es eine interessante Story wäre, bei "Goodbye Deutschland" dabei zu sein, weil es da bisher überwiegend Mallorca-Stories gab. Und der Auslöser, warum ich mich beworben habe, war meine Lebensgefährtin. Sie hat gesagt, es wäre echt cool, wenn wir das versuchen würden. Es wäre ein weiteres Abenteuer. Innerhalb von einer Woche oder sogar weniger hat sich die Produktionsfirma gemeldet und dann ging es auch schnell los."
idowa: Wie war das Gefühl, den ganzen Tag von Kameras begleitet zu werden?
Limmer: "Der erste Tag war schon ungewohnt, weil man permanent eine Kamera und einen Tonmann dabei hat. Das hat man in Dingolfing relativ selten, aber man gewöhnt sich schnell daran. Das Team war supernett, es lief vom Drehen her auch alles sehr unkompliziert und im Prinzip hat es dann nicht mehr gestört, weil man nur die Dinge gemacht hat, die man ohnehin gemacht hätte. Es ist wirklich eine Reality-Soap. Man meint im Fernsehen ja immer, dass alles gestellt ist und dass da Texte vorgegeben werden. Das war aber nicht der Fall. Man ist einfach nur man selbst, verstellt sich nicht und es macht dann im Prinzip dann keinen Unterschied, ob jetzt die Kamera dabei ist oder nicht.
idowa: Wie lange dauerten die Dreharbeiten? Können Sie sich vorstellen, wieder mit VOX zusammenzuarbeiten?
Limmer: Es waren insgesamt sieben Tage, einer davon bei uns in Deutschland und sechs Tage in Kalifornien. Wenn es sich ergibt, kann ich es mir sehr gut vorstellen, dass man mit VOX wieder etwas macht oder mit der Produktionsfirma. Es war alles recht angenehm. Und wenn dann natürlich die Resonanz von den Zuschauern hoffentlich positiv ist, dann können wir es uns gut vorstellen, es wieder zu machen.