Ein stressiger Sommer liegt hinter Valer Sabadus. "Allerdings auch ein sehr schöner", wie er schmunzelnd feststellt. Der Landauer Countertenor, der nun auf den Weltbühnen zu Hause ist, hat sich zum Herbst der Klassiksaison wieder mit einer neuen Einspielung präsentiert. Darauf stellt er das Werk des italienischen Kastraten Farinellis, der mit bürgerlichem Namen Carlo Broschi hieß, und dessen befreundeten Librettisten Pietro Metastasio in den Mittelpunkt. "Caro gemello" ist sein neuestes Album, was ins Deutsche übersetzt so viel heißt, wie "Lieber Zwilling" und die enge Verbundenheit der beiden ausdrückte. Doch auch persönlich hat sich für ihn einiges verändert. Zum ersten Mal ist er nicht mehr in Bayern zu Hause, sondern lebt seit Kurzem in Köln. Über sein neuestes Werk, seine Zukunft und den Spagat zwischen Heimat und Tour haben wir uns mit dem Countertenor unterhalten.