Dingolfing/München
Mit Vollgas in die E-Mobilität: So sieht die Strategie von BMW aus
19. September 2019, 14:52 Uhr aktualisiert am 24. September 2019, 7:20 Uhr
Es wird seit einigen Tagen spekuliert, ob der Automobilhersteller BMW die Produktion seines Elektroautos BMW i3 einstellen wird. idowa hat beim Konzern nachgefragt, was an den Gerüchten dran ist.
Bei großen Automobilherstellern gibt es rund alle sieben Jahre einen Modellwechsel. BMW brachte das Elektroauto i3 2013 auf den Markt. Seither frischte das Unternehmen das Auto immer wieder optisch und technisch auf. Mehr soll mit dem Modell nicht mehr passieren, so die Spekulationen mehrerer Medien. Auslöser für die Annahme war eine Aussage des BMW-Vorstandmitgliedes Pieter Nota, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb. Er soll vor einigen Tagen gegenüber der Financial Times erwähnt haben, dass eine Weiterentwicklung des Modells nicht geplant sei. "Die Aussage wurde falsch interpretiert. Die Produktion des i3 wird nicht eingestellt", teilt Wieland Bruch, Pressesprecher der BMW Group, auf idowa-Nachfrage mit.
In einem Statement, das der Redaktion vorliegt, heißt es: "Der BMW i3 ist mit zweistelligem Absatzzuwachs in seinem sechsten Jahr nach wie vor ein extrem erfolgreiches Fahrzeug und wird uns noch einige Jahre begleiten. Heute schon über seinen Nachfolger oder gar einen Namen zu sprechen, wäre daher verfrüht", so Pieter Nota. Seit Produktionsstart verkaufte das Unternehmen das Modell mehr als 150.000 Mal. Der Plug-In-Hybrid Sportwagen i8 lief seit 2014 16.000 Mal vom Band.
Mit Vollgas in die E-Mobilität
Der Konzern setzt seine Strategie fort und möchte die Elektromobilität vorantreiben. "Wir planen bis 2023 25 elektrifizierte Modelle. Mehr als die Hälfte wird vollelektrisch sein." Heuer startet BMW mit dem Mini Electric, 2020 mit dem vollelektrischen Modell iX3. Ab 2021 soll das Modell iNext in Dingolfing vom Band laufen. Bereits die Werksferien im August nutzte das Unternehmen für den Umbau der Produktionslinie, damit dort neben Autos mit Verbrennungsmotoren und Hybridmodellen auch Elektroautos gebaut werden können. Der iNext "wird als Zukunftsbaukasten für künftige Modelle neue Maßstäbe setzen", heißt es vom Unternehmen. Im selben Jahr soll das Modell i4 in München vom Band laufen.
Der Plan von BMW sei, bis Ende 2021 eine Million elektrifizierter Fahrzeuge auf der Straße zu haben. Wie schnell sich die Elektromobilität aber entwickeln wird, hängt von den Verbrauchern ab. Aktuell sind in Bayern laut Analyse des Energiekonzerns Eon über 20.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Das entspricht rund 7.000 Fahrzeuge mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt sind in Bayern rund 10,2 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Statistik im Januar mit.