Es ist wieder so weit: Am Mittwoch beginnt der Vorverkauf bei der Landauer Zeitung für eine weitere Aufführung von Oschnputtl im September, diesmal eine Sonntagsvorstellung. Die Nachfrage nach Karten für das begehrte Musical scheint nicht abzureißen.

LZ: Lieber Tom, es müssten ja schon fast alle gesehen haben und dennoch sind die Oschnputtl-Aufführungen 2013 schon wieder ausgebucht. Wie kommt das denn?

Tom Bauer: Genau dasselbe hab ich auch gedacht - wir hatten ja schon 3000 Gäste in Landau! Ich kann's mir nur so erklären, dass die, die noch nicht waren, auch noch neugierig geworden sind, und zusätzlich unter denen, die schon waren, einige "Wiederholungstäter" sind. Das lohnt sich übrigens, allein schon weil jede Rolle doppelt besetzt ist, und jeder Darsteller wirklich sehens- und hörenswert ist!

LZ: Stimmt es, dass Du nun in Landau noch eine Zusatzvorstellung planst, an einem Sonntagnachmittag?

Tom Bauer: Das ist richtig: Nachdem nun neun Monate vor den beiden Landau-Veranstaltungen schon wieder nur noch Restkarten erhältlich sind, gehen wir mit einem dritten Tag ins Rennen. Und am Sonntag bietet sich einfach eine Nachmittagsvorstellung an, die schon um 15 Uhr beginnt. Einige müssen ja am Montag früh raus oder haben eine weitere Anfahrt.

LZ: Liegt es am Ende daran, dass Ihr so ein fesches Oschnputtl ausgesucht habt?

Das ist bestimmt einer der Gründe: Unsere beiden Oschnputtl-Darstellerinnen sind einfach so sympathisch und liebenswert und vor allem wahnsinnig talentiert. Dennoch sind sie auch ganz anders als die üblichen Prinzessinnen. Die haben's einfach faustdick hinter den Ohren, wenn sie auf den Prinzenball wollen!

LZ: Bist Du eigentlich stolz, wie das Musical eingeschlagen hat?

Tom Bauer: Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man sieht wie erfolgreich sich das alles gerade entwickelt, klar bin ich stolz! Aber am stolzesten bin ich auf mein Team - faszinierend, dass wir "kleiner Haufen" plötzlich ein Projekt stemmen, das sich ungelogen mit den großen Bühnenshows vergleichen lassen kann!

LZ: Wie läuft die Nachfrage bei der restlichen Tournee?

Tom Bauer: Gerade haben wir die Josef-von-Fraunhofer-Halle in Straubing so gut wie ausverkauft, und das in einer Rekordzeit von sechs Wochen. Wir sind heuer in vielen Städten auf den wirklich großen Bühnen gebucht sowie im Schlachthof München oder selbst im Münchner Gasteig. Gerade verhandeln wir über einen Auftritt im Circus Krone München - wenn mir das jemand vor einem halben Jahr prophezeit hätte, den hätte ich für verrückt erklärt. Kurz gesagt: Es läuft mehr als gut!

LZ: Welche Medien haben Dich schon in Beschlag genommen und überregional über Deine Erfolge berichtet?

Tom Bauer: Gleich nach der Premiere war das Medienecho enorm: Auch überregionale Zeitungen und Zeitschriften, die Radiosender Bayern 1 und Bayern 2 und sogar Fernsehsender wie das Bayerische Fernsehen berichteten ausführlich über diese ungewöhnliche Nachfrage nach unserem Musical. Ab März gibt es übrigens den neuesten Clou: ein bekannter Senfhersteller aus Regensburg macht drei Monate lang eine Oschnputtl-Aktion: Auf der Rückseite der Gläser werden Musical-Reisen verlost. Deutschlandweit wird auf fast drei Millionen Senfgläsern unser Oschnputtl aus den Supermarktregalen lächeln. Wir freuen uns selbst schon auf das erste Weißwurstessen im Team, mit unserem eigenen Logo auf dem Senfglas!

LZ: Du bist ja rast- und ruhelos, gib uns mal einen Ausblick in die Zukunft und Einblick in Deine Zukunftspläne!

Tom Bauer: Rastlos triffts ziemlich gut! Ich hab ständig neue Ideen, aber zunächst hat die Tournee Priorität. Momentan wird ein Livemitschnitt auf DVD produziert, der Ende Februar veröffentlicht wird. Witzige Ideen gäbe es wirklich viele, wie zum Beispiel ein neues Buch oder ein neues Kabarett-Programm, vielleicht sogar gemeinsam mit meinen Kollegen Hans Pollner oder Markus Laimer. Ach ja: Ich habe im Dezember ein Weihnachtsprogramm angefangen. Vielleicht schaff ich es bis zum nächsten Winter fertig zu schreiben. Ich seh mich schon im August auf meinem Balkon sitzen, mit Glühwein und Vanillekipferl, um in die richtige Stimmung zu kommen, Weihnachtslieder zu schreiben!

LZ: Du hast Dein Musical überarbeitet? Inwiefern und warum?

Tom Bauer: Nach den vielen lobenden Worten auf unsere Premiereaufführungen bin ich im Winter trotzdem nochmal alles durchgegangen. Jeder weiß, man kann immer etwas verbessern. Zum ersten, meinten wir und auch teilweise das Publikum, dass die Leute gerne noch mehr Lieder gehört hätten. Das ist ja schon wieder ein riesen Kompliment an sich! Die Songs sind so wunderbar angekommen, dass sie mehr wollten. Deswegen habe ich mich nochmal ans Klavier gesetzt und ein weiteres Stück komponiert: Jetzt hat Oschnputtl auch noch ein umwerfendes Solo! Und am Anfang habe ich das Stück etwas gestrafft, was immer schmerzhaft ist, aber es ging um die Gesamtdauer des Stücks. Das ist jetzt circa 15 Minuten kürzer, kommt noch schneller in Schwung und wirkt insgesamt kurzweilig, ja fast schon rasant.

LZ: Wann zeigt Ihr das überarbeitete Musical erstmalig und wann startet deine Tournee?

Tom Bauer: Los geht's mit der neuen Fassung am 23. Februar, in der Stadthalle Roding (dort gibt es übrigens noch Restkarten!). Von da an sind wir dann fast jedes Wochenende in einer anderen Stadt: Ergolding, Dingolfing, Straubing usw. Die Proben für die Änderungen im Manuskript laufen übrigens momentan auf Hochtouren!

LZ: Und Du hast nun sogar eine "Light"-Version für kleine Bühnen?

Tom Bauer: So könnte man es nennen: Da ein kompletter Musicalauftritt mit dem ganzen Team oft aus Platz- , Zeit- oder Kostengründen scheitert, habe ich die Handlung sofort nach der Premiere zu einer Kabarett-Version umgeschrieben: Nur zu dritt geben wir auf Kleinkunstbühnen Oschnputtl als abendfüllendes Kleinkunststück zum Besten: nur mit Klavier und drei Stimmen. Eva Petzenhauser imitiert alle Frauen-, und Sebastian Hagengruber alle Männerstimmen - plus einer Stiefschwester! Ich selber darf die komplette Band am Flügel ersetzen und bin nach wie vor in der Erzählerrolle, die in dieser Version natürlich sehr erweitert wurde. Man kann es schwer erklären: Ist es ein Sitz-Theater? Ein Live-Hörbuch? Keine Ahnung - auf alle Fälle ist es eine Lachgarantie: Die Stiefmutter mit einem Österreicher-Dialekt, Vanessa Stief mit einem kleinen "Schönheitsfehler" in der Aussprache und so weiter. Eva Petzenhauser ist unbestritten das Highlight in dieser Variante. Hier kann sie zeigen, dass sie nicht nur eine außergewöhnliche Sängerin, sondern auch ein wahres Stimmen-Imitationswunder ist!

LZ: Und weil es so eine Glückszahl ist und wir am Jahresanfang sind: Was wünscht Du Dir für Zweitausend-13?

Tom Bauer: Dass wir den Erfolg, den Oschnputtl in unserer näheren Umgebung genießen darf, Schritt für Schritt weiter in die Nachbarstädte ausweiten dürfen. Und dass die Stimmung in meinem Team auch weiterhin so harmonisch und freundschaftlich bleibt - dann macht´s nach wie vor riesigen Spaß und wäre ein traumhaftes 2013 für mich!