30 Prozent weniger Verbrauch
So wird bei BMW in Dingolfing Wasser gespart
29. September 2020, 12:54 Uhr aktualisiert am 29. September 2020, 13:26 Uhr
Am BMW-Standort Dingolfing ist man bemüht, den Wasserverbrauch des riesigen Werks zu verringern und so auch CO2-Emissionen zu reduzieren. Neuartige Technik spielt dabei ebenso eine Rolle wie werkseigene Brunnen, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Automobilkonzerns hervorgeht.
Der Wasserverbrauch pro gefertigtem Fahrzeug konnte demnach in den letzten zehn Jahren von 2,5 Kubikmetern im Jahr 2009 auf rund 1,8 Kubikmeter im Jahr 2019 um knapp 30 Prozent vermindert werden. Werkleiter Christoph Schröder erklärt: "Die BMW Group hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ihre Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit gezeigt und rückt das Thema nun verstärkt ins Zentrum der Unternehmensausrichtung." Der Standort Dingolfing leiste einen wichtigen Beitrag für das Ziel, in der Fahrzeugproduktion stetig CO2-Emissionen zu reduzieren.
Brunnen schonen regionales Trinkwasser
Eine alte Anlage zur Abwasserbehandlung im Werk 02.10 ist beispielsweise durch eine Reinigungsanlage mit angeschlossener Wasserwiederaufbereitung ausgetauscht worden. Hinzu kommen zwei werkseigene Brunnen in den Sektoren 02.40 und 02.10, aus denen das Dingolfinger Werk einen Großteil des Wassers für die Prozesse in der Lackiererei und die Energieversorgung bezieht. Weil es sich bei dem Brunnenwasser um oberflächennahes Grundwasser handelt, das nicht als Trinkwasser genutzt werden kann, werden so pro Jahr knapp 300.000 Kubikmeter des regionalen Trinkwasserreservoirs geschont, heißt es in der Pressemitteilung - das ist in etwa so viel Wasser, wie in 120 Schwimmbecken passt.
Durchlaufkühler in der Lackiererei
In der Lackiererei konnte BMW in Dingolfing die Wiederverwendungsquote von Wasser verbessern, wie der Anlagenverantwortliche Markus Sextl verdeutlicht: "Eines der Projekte war die Zuführung weiterer Abwasserströme in unsere Rrecyclinganlage, um den Einsatz von Frischwasser und gleichzeitig das Abwasseraufkommen zu reduzieren." Dank der Optimierungen können heute in der Lackiererei rund 90.000 Kubikmeter Prozesswasser pro Jahr wiederverwendet werden. Seit 2017 hat das Werk zudem eine eigene Anlage zur Abwasserbehandlung, die das verbrauchte Wasser noch vor Einspeisung in die Dingolfinger Kanalisation reinigt.
Die Schweißzangen im Karosseriebau werden laut Pressemitteilung mit Grundwasser in einer Art Durchlaufkühlung gekühlt. Im Vergleich zur Variante mit Kühltürmen und Ventilatoren wird hier kein Wasser zur Verdunstung gebraucht: Das Grundwasser läuft durch die Anlage und kühlt die Geräte mit seiner Eigentemperatur, ohne dabei direkt verbraucht zu werden.