Dingolfing
Stille Post 2.0 auf Facebook und WhatsApp - Hysterie wegen angeblich erstochener 16-Jährigen bricht aus
13. Februar 2014, 23:08 Uhr aktualisiert am 13. Februar 2014, 23:08 Uhr
Donnerstagabend, kurz nach 22 Uhr: In einer Facebook-Gruppe wird das Gerücht gestreut, dass eine 16-Jährige in Dingolfing vor wenigen Stunden in der Königsberger Straße erstochen wurde. Woher die Behauptung stammt und was die Quelle ist - alles bleibt vage. Der traurige Hintergrund des Gerüchts ist ein 53-jähriger Dingolfinger, der am Donnerstagmorgen tot eine Straße weiter aufgefunden wurde. Laut Polizeipräsidium Niederbayern starb der Mann eines natürlichen Todes.
Soziale Medien und die Gerüchteküche - Stille Post 2.0
"Hallo Leute ich habe gehört, dass in Dingolfing ein Psychopath rumlaufen soll. Er hat ein 16-jähriges Mädchen erstochen. Weiß jemand was? Ich hab grad voll Panik," so eine Kommentatorin in einer Facebook-Gruppe. Bereits zuvor wurden schon SMS und Anrufe zur Verbreitung des vermeintlichen Mordes getätigt. Binnen weniger Minuten verbreitete sich die Geschichte weiter im Netz, auch über die Landkreisgrenzen hinaus. Auch auf WhatsApp zogen Bilder ihre Kreise. Diese wurden in der Früh von Schaulustigen vor Ort aufgenommen. Auf diesen Bildern ist der abgesperrte Bereich und eine tote Person zu sehen. Die Hysterie zog ihre Bahnen - und die Anrufe bei der Polizei aufgrund von Angst häuften sich.
Auf Nachfrage beim Polizeipräsidium Niederbayern war von der angeblichen Gewalttat nichts bekannt. "Am Donnerstag wurde ein Toter in Dingolfing gefunden, doch der starb einen natürlichen Tod," so die Polizei. Auch der Freund und Helfer hatte Probleme damit, die Gerüchte zurückzuverfolgen und aufzulösen.
Durch Aufbauschen der von den Leuten bruchstückhaft erhaltenen Informationen kam es dadurch - und durch reißerische Ergänzungen - zu der Geschichte mit der angeblich erstochenen 16-Jährigen. Mit Hilfe der Sozialen Netzwerke verteilten sich diese in Windeseile, was zu der Hysterie führte.
Anmerkung der Redaktion: Nach erscheinen des Berichts wurde ein Großteil der Gerüchte entfernt.