Landkreis Landshut
Auch gegen neue Trasse: "B15 neu-Planung an A 92 stoppen"
9. Dezember 2014, 7:50 Uhr aktualisiert am 9. Dezember 2014, 7:50 Uhr
Für Samstag hatte Innenminister Joachim Herrmann zur Verkehrskonferenz nach Hinterberg bei Dorfen geladen. Nun nimmt auch die Organisation der Gegner Stellung zu der weiteren dort vorgestellten Trasse der B15 neu. So meint die Initiative "Stop B 15 neu": "Gegen die von der Autobahndirektion Südbayern vorgestellte, neue Trassenvariante der B15 neu hagelte es Proteste von allen Seiten." Damit interpretieren die Gegner das Ergebnis komplett anders als die Befürworter der Initiative "Pro B15 neu".
Vor dem Tagungsort warteten Bürger mit Transparenten "Stop B15 neu" auf die Ankunft des Ministers. Ihnen hatte die Autobahndirektion Südbayern einen neuen Trassenvorschlag für die B15 neu vorgestellt und als Planskizze aufgelegt. Diese zeigte eine Trasse parallel zur bestehenden B15, mit wenigen Kilometern Abstand westlich der Ortschaften Taufkirchen und Dorfen. Laut der Pressemitteilung der Gegner der B15 neu habe sich sofort der Protest der Bürgermeister dieser Gemeinden erhoben, die ihre Ablehnung eindeutig äußerten.
Bekräftigt wurde die Ablehnung auch vom Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer (CSU), der auf die schon vorhandene, gute Infrastruktur in seinem Landkreis, die geringe Arbeitslosigkeit und auf den enormen Flächenverbrauch durch die dritte Startbahn des Flughafens hingewiesen habe, mit dem der Landkreis Erding zurechtkommen müsse.
Als "nicht akzeptabel" habe auch Umweltministerin Ulrike Scharf den Flächenverbrauch und die zusätzlichen Landschaftseingriffe bezeichnet. Auch der Bund Naturschutz lehnt die neue Trassenvariante ab, der durch Beiratsmitglied Reinhold König bei dem Termin vertreten war. Diese Planung, so stellvertretender BN-Kreisgruppenvorsitzender Paul Riederer, komme einem Schildbürgerstreich gleich. Man plane tatsächlich eine Autobahn unmittelbar entlang einer zum Großteil gut funktionierenden Bundesstraße B15 alt.
Während im Konferenzraum die Mandatsträger diskutierten, waren vor dem Eingang rund 300 Gegner versammelt. Minister Herrmann versprach, im Frühjahr zu einer Versammlung alle Bürger einzuladen.