Essenbach
Betreiber: Kernkraftwerk Isar 2 hält bayerisches Stromnetz stabil
29. Juli 2019, 10:26 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 12:12 Uhr
Ausgerechnet die Energiewende sorgt anscheinend dafür, dass Kernkraftwerke für die Netzstabilität immer wichtiger werden. So sieht es der Betreiber von Bayerns leistungsstärkstem Kernkraftwerk Isar 2 bei Essenbach, Preussen Elektra. Laut einer Pressemitteilung entsprach der Leistungsausgleich durch das Kraftwerk im vergangenen Jahr der Energie von mehr als sieben Tagen Volllast.
Das Kernkraftwerk Isar 2 produziere im Schnitt rund 12 Prozent des bayerischen Stromverbrauchs und trage durch seine gute Regelfähigkeit dazu bei, die schwankende Einspeisung regenerativer Energien zu kompensieren, d.h. das Netz zu stabilisieren. Allein im Jahr 2018 entsprach die Leistungsdrosselung beziehungsweise die Bereitstellung von Regelleistung) 7,4 Volllasttagen nicht produzierten Stromes, um das Stromnetz sowohl bei Unter- als Überspeisung zum Beispiel durch Erneuerbare Energien entlasten zu können.
Das Kernkraftwerk Isar 2 hat seine Kraftwerksrevision abgeschlossen und speist seit den frühen Abendstunden des Samstags wieder Strom ins Netz ein. Die Anlage war am 13. Juli zur Revision vom Netz getrennt worden.
Das umfangreiche Prüf-, Inspektions- und Instandhaltungsprogramm umfasste gut 3.500 Arbeitsaufträge und wurde in der Spitze von bis zu 1.300 Mitarbeitern und externen Fachkräften durchgeführt. Die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde sowie die von ihr hinzugezogenen Sachverständigen überwachten eine Vielzahl dieser Prüfungen und Inspektionen.
Das Kernkraftwerk Isar 2 hat eine elektrische Leistung von 1.485 MW brutto und beschäftigt rund 300 eigene Mitarbeiter. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Isar 2 spätestens zum 31. Dezember 2022 vom Netz.