Landkreis Landshut
Betrieb im Bernlochner vorerst gesichert: Ton zwischen Rampf und Kell wird schärfer
16. Dezember 2014, 7:43 Uhr aktualisiert am 16. Dezember 2014, 7:43 Uhr
Da ihm nach 18 Jahren im Bernlochner nur eine Pachtverlängerung von einem Jahr geboten worden war, entschloss sich Restaurantleiter Stefan Memmer vergangene Woche, zum 31. Dezember zu schließen. Seit Montag steht fest, dass diese Entscheidung keine Auswirkung auf das Programm in den Stadtsälen haben wird, deren gastronomische Betreuung auch dem Restaurant oblag. Memmers Kompagnon, Chefkoch Helmut Krausler, der zum Jahreswechsel in Rente gehen wollte, wird die Gastronomie in den Stadtsälen für ein Jahr übernehmen.
Die Schließung des Restaurants beschäftigt unterdessen neben zahlreichen Stammgästen auch Oberbürgermeister Hans Rampf. Für Memmers Entscheidung zeigt er Verständnis: "Ein Jahr ist schon sehr knapp." Nachdem der Erbpachtvertrag zwischen Stadt und Erbengemeinschaft von der Regierung von Niederbayern für in Teilen sittenwidrig erklärt worden war, sei die Stadt als Verhandlungspartner für Memmer ausgefallen.
Dass Josef Kell, Sprecher der Erbengemeinschaft und Chef der Brauerei Wittmann, nicht auf den Restaurantleiter zugegangen sei, ist für Rampf nicht nachvollziehbar: "Man hätte da ruhig einen Zwei-Jahres-Vertrag geben können." Zu den Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft, der die Stadt eine entschädigungslose Rückgabe des Bernlochnerkomplexes in Aussicht gestellt hatte, sagt er: "Wir haben, wie ausgemacht, unser Angebot abgegeben. Für vergangene Woche wurde eine Antwort angekündigt. Wir warten immer noch."
Für die Erbengemeinschaft wiederum machte Josef Kell gegenüber unserer Zeitung keinen Hehl daraus, dass man sich nicht länger als nötig mit einem Pächter blockieren möchte. "Ich habe einen Berg von Flächen und Steinen, den möglicherweise die Erben weiternutzen", sagte Kell, der durchklingen ließ, dass es ihm in erster Linie um einen möglichst reibungslosen Verkauf des Objekts geht.