Seit Mittwochabend müssen Verkehrsteilnehmer auf der B 15 zwischen Essenbach und Unterunsbach eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Kauf nehmen und auf eine Ersatzstrecke ausweichen. Der Grund: eine 800 Meter lange Baustelle. Hier soll eine Brücke entstehen, denn an dieser Stelle wird die B 15 neu die Bundesstraße kreuzen.

Am nördlichen Ende der Baustelle liegt ein Berg aufgeschütteter Straßenbelag. Lastwagen fahren im Baustellenbereich auf und ab und eine Fräsmaschine rattert laut vor sich hin. Seit gestern wird die Straße Stück für Stück abgefräst. „Hier wird eine 97 Meter lange Brücke entstehen“, berichtet Andreas Appelt von der Autobahndirektion Südbayern.

„Der Brückenbau dient der Vorbereitung für den späteren Bau der B 15 neu an dieser Stelle“, erklärt Appelt, denn durch die Brücke wird die alte über die neue Bundesstraße geführt, so dass der Verkehr später ungehindert fließen kann. Und auch beim Bau der B 15 neu gibt es dann keine Beeinträchtigungen für den Verkehr, so Appelt.

Zunächst wird nach dem Abtragen der Straße und der Erde an der „Gründung“ gearbeitet, erklärt er. Dazu werden Pfähle mit einem Durchmesser von 1,50 Meter bis zu 13 Meter tief in den Boden gebohrt. Die Pfeiler für die Brücke werden dann voraussichtlich im Frühjahr 2014 errichtet. Die Brücke ist vierteilig, das heißt, sie wird von drei Pfeilern gestützt. Um die entsprechende Höhe der Brücke zu erreichen, muss die Fahrbahn an der Stelle um zwei Meter angehoben werden, erläutert Appelt.

Mitte nächsten Jahres soll die Brücke fertig sein. Beeinträchtigungen für den Verkehr gibt es dank der Ersatzstrecke vorerst nicht. Doch im nächsten Jahr muss, um den Brückenbereich an die alte Fahrbahn anzubinden, die B 15 zwischen Ergoldsbach und Essenbach für zwei Wochen voll gesperrt werden, schaut Appelt voraus. Der Verkehr wird dann großräumig umgeleitet.

Doch nicht nur an der B 15 und der Brücke wird gearbeitet, sondern auch für die Trasse der B 15 neu werden im Bereich, in dem diese unter der Brücke hindurchlaufen soll, Erdarbeiten durchgeführt. Für die Trasse der B 15 neu wird Erde abgetragen. Diese wird wiederum für die Anhebung der B 15 verwendet.

Die Kosten der gesamten Maßnahme – Brückenbau, vorbereitende Erdbauarbeiten für die B 15 neu, Wiederherstellung der B 15 und Rückbau der Ersatzstrecke – belaufen sich auf rund 3,4 Millionen Euro, so Appelt. Ende 2014 soll alles erledigt sein. Den Parkplatz, der zuletzt im Bereich der Ersatzstrecke als Rastplatz gedient hat, wird es nach der Fertigstellung nicht mehr geben. Stattdessen läuft derzeit eine Standortsuche für einen Parkplatz mit WC an der B 15 neu zwischen der A 93 und der A 92.

Der Abschnitt der B 15 neu von der Anschlussstelle Ergoldsbach/Kläham bis zum Kreuz mit der A 92 soll voraussichtlich bis Ende 2018 fertiggestellt werden. Doch genau festlegen möchte Appelt sich dabei noch nicht. Denn wie der Bau vorankommt, hängt auch von den finanziellen Mitteln im Haushalt ab. Noch sei das Ganze nicht durchfinanziert, sagte der Experte von der Autobahndirektion. Auch in diesem Abschnitt werden wie auch im Zuge der Arbeiten für die bisher umgesetzte Strecke archäologische Grabungen durchgeführt.

Von der Stelle, an der die B 15 neu unter der B 15 hindurchläuft bis hin zur A 92 sind außerdem noch weitere Vorarbeiten nötig. Acht Strommasten einer 220-KV-Leitung müssen verlegt beziehungsweise erhöht werden. Weiter sind noch eine Bahnleitung sowie kleinere Strom- und Gasleitungen zu beachten.

Zur Freigabe des B 15 neu-Abschnittes Neufahrn-Ergoldsbach/Kläham gibt es übrigens noch keinen endgültigen Termin. Im Zeitplan wird weiterhin die erste Dezemberwoche angepeilt, so Appelt.