EVL Landshut - Kommentar

Christian Donbeck und die Glaubwürdigkeit


Christian Donbeck ist nicht mehr länger Geschäftsführer der LES GmbH. (Foto: Fabian Roßmann)

Christian Donbeck ist nicht mehr länger Geschäftsführer der LES GmbH. (Foto: Fabian Roßmann)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Die letzten Wochen waren im Landshuter Eishockey geprägt von Chaos und Unruhe. Weil Alleingesellschafter Rainer Beck auf stur schaltete, bekam der Traditionsverein die Lizenz für die DEL2 nicht - und muss nächste Saison in der Oberliga ran. Es schien undenkbar, dass in der Zukunft des Vereins die Personen Rainer Beck und Christian Donbeck noch eine Rolle spielen. Beide haben zu viel an Glaubwürdigkeit verloren. Zumindest Geschäftsführer Donbeck scheint jetzt eine zweite Chance zu erhalten. Doch er spielt schon wieder mächtig mit seiner Glaubwürdigkeit.

Donnerstagmorgen, 9 Uhr. Zwei Tage nachdem sich Fanclubvertreter mit Christian Donbeck zu einem klärenden Gespräch getroffen hatten, fragte die idowa-Redaktion beim EVL-Geschäftsführer nach, was denn die Ergebnisse des Gesprächs seien. Donbeck wollte sich am Telefon nicht dazu äußern, kündigte aber eine Pressemitteilung innerhalb der nächsten Stunde an. Als am Freitagnachmittag noch immer keine Nachricht vom Gutenbergweg eingegangen war, fragten wir erneut nach. Die Mitteilung sei noch in Arbeit und werde im Laufe des Freitags rausgeschickt, so Donbeck. Freitagabend - nichts da. Am Montag ist immer noch nichts da.

Zusammenfassung des Fantreffens wird wieder gelöscht

Die Frage, die sich zwangsläufig stellt: Hat Christian Donbeck etwas zu verheimlichen? Am Mittwoch war in den sozialen Netzwerken eine Zusammenfassung des Fangesprächs aufgetaucht. Geschrieben vom Fanbeauftragten Thomas Witt. Die wichtigste Aussage darin: Steuerberater Jörg Wollny und Helmut Barnerssoi, Chef des Stammvereins, sprachen Donbeck ihr Vertrauen aus. Es solle allerdings ein wirtschaftliches Aufsichtsorgan installiert werden, bestehend aus Vertretern der Stadt, des Stammvereins und von Sponsoren. Für Donbeck eigentlich eine positive Meldung. Dennoch war der Post nur wenige Stunden nach Veröffentlichung wieder gelöscht.

Allgemein hält Donbeck in den letzen Wochen viele Ankündigungen nicht ein. Ende Juli kündigt er gegenüber idowa an: "Nächste Woche werde ich eine Stellungnahme veröffentlichen und für Klarheit sorgen. Ich werde mir nicht länger den Mund verbieten lassen. Ich habe drei Wochen lang alleine die Prügel kassiert. Es wurden viele Unwahrheiten verbreitet. Ich werde mich nicht länger als Bauernopfer und Prügelknabe vorne hinstellen." Die angekündigte Stellungnahme? Bis heute gibt es keine.

Probleme mit der Glaubwürdigkeit

Die Glaubwürdigkeit Donbecks muss kritisch hinterfragt werden. So erklärte er kurz nach der "Vertragsverlängerung" einiger Spieler für die Oberliga: "Die Spieler sind uns alle ein bisserl entgegengekommen." Was meint Donbeck mit "entgegengekommen"? Denn nach idowa-Informationen läuft zumindest ein Großteil der abgeschlossenen DEL2-Verträge in der Oberliga zu den gleichen Bezügen weiter.

Vor drei Wochen tagte eine "Elefantenrunde" über die Zukunft des EVL. Bei der anschließenden Pressemitteilung wurde allerdings einfach verschwiegen, dass zum Zeitpunkt der Entscheidung zwei der fünf Teilnehmer gar nicht mehr anwesend waren. Transparenz sieht wahrlich anders aus.

Christian Donbeck bekommt eine zweite Chance als EVL-Geschäftsführer. Er ist aber auf dem besten Weg, diese schon wieder zu verspielen. Denn Ehrlichkeit währt bekanntlich immer noch am längsten.