Rote Raben Visbiburg
Dayana Segovia: Spätstarterin mit großem Potential
13. September 2017, 10:24 Uhr aktualisiert am 13. September 2017, 10:24 Uhr
Die Karriere der neuen Diagonalangreifern Dayana Segovia ging bis jetzt immer steil nach oben. Nachdem Sie erst mit 14 Jahren das Volleyballspielen begann, versucht sie nur sechs Jahre später ihr Glück in der 1. Volleyball-Bundesliga.
Es war in einem Park in Turbaco im Norden von Kolumbien, wo die Volleyball-Karriere von Dayana Segovia begann. Die neue Diagonalangreiferin der Roten Raben war schon 14 Jahre alt, als sie anfing, in ihrer Heimatstadt unter freiem Himmel mit Gleichaltrigen nach Herzenslust zu pritschen und baggern - ohne Trainer, ohne Anleitung, einfach so. Einer der Freunde, mit denen sie im Grünen spielte, war ein Volleyball-Schiedsrichter, und weil Dayana auffällig talentiert war, nahm er sie bald mit in den örtlichen Club.
Dort erkannte man ihre Fähigkeiten, förderte sie, und so dauerte es nur ein paar Monate, bis Dayana in die Nachwuchsauswahl ihrer Region berufen wurde. Von da an ging es ziemlich flott und zielstrebig weiter nach oben: Dayana Segovia schaffte den Sprung in diverse Nachwuchs-Nationalteams und schließlich in die kolumbianische Frauen- Nationalmannschaft, deren Offensivspiel sie u.a. beim diesjährigen Grand Prix maßgeblich prägte.
21-jährige Weltenbummlerin
Auf Clubebene verließ Dayana ihre Heimat zunächst Richtung Argentinien, wo sie bei den Boca Juniors schon mit Clarisa Sagardia, einem weiteren Vilsbiburger Neuzugang dieses Sommers, zusammenspielte. Zur Saison 2016/17 folgte der Wechsel nach Europa, zu LP Kangasala in die finnische Liga, wo sie auf Anhieb Topscorerin wurde. Nun also der nächste Karriereschritt - die mittlerweile 21-Jährige ist ins Raben-Nest geflattert.
Für Coach Timo Lippuner ist Dayana "ein junger Rohdiamant", auf dessen Verpflichtung er angesichts konkurrierender Angebote aus größeren Ligen "äußerst stolz" ist. Dass die Fußstapfen von Liana Mesa Luaces in Vilsbiburg nicht die kleinsten sind, ist bekannt, aber der Trainer traut dem Neuzugang aus Kolumbien eindeutig zu, ebenfalls für Furore zu sorgen: "Dayana ist sprunggewaltig und sowohl am Netz als auch im Rückraum eine starke Angreiferin, sie kann durch ihre gute Technik aber auch in der Annahme und in der Verteidigung glänzen."
Zu Hause in Südamerika ist der Wechsel von Dayana Segovia nach Vilsbiburg jedenfalls ein großes Thema. Die führende kolumbianische Tageszeitung "El Tiempo" hat ihr einen sehr ausführlichen Artikel gewidmet und nennt sie in einem Atemzug mit Starkicker James Rodriguez, den seine Fußballkarriere - ebenfalls ausgehend von Kolumbien - zu Real Madrid und aktuell zu Bayern München geführt hat. Wer weiß, vielleicht haben Dayana und James ja die Gelegenheit, sich im Laufe der Saison mal gegenseitig bei einem Spiel in der Allianz Arena bzw. Ballsporthalle zu besuchen.