Grammelkam/Hachelstuhl

Der B15 zieht's den Boden weg


Die Naturkräfte nagen an der B15. Das konnten auch die Stabilisierungsmaßnahmen von 2018 nicht verhindern.

Die Naturkräfte nagen an der B15. Das konnten auch die Stabilisierungsmaßnahmen von 2018 nicht verhindern.

Zwischen Grammelkam und Hachelstuhl verabschiedet sich die äußere Spur der B15 Richtung Böschung. Hinter den Leitbaken ziehen sich tiefe Risse durch den Asphalt. Von drei Spuren ist bereits seit einem halben Jahr eine gesperrt. Momentan läuft ein Langzeit-Monitoring an der Schadstelle.

2018 ließ das Staatliche Bauamt Stützpfähle und Betonplatten unter dem etwa 30 Meter langen Abschnitt einbauen, um der Absenkung nachhaltig entgegenzuwirken. Für mehrere Monate wurde der Verkehr mit einer Ampel damals auf einer statt drei Spuren geführt.

Seit einem halben Jahr nur noch zweispurig befahrbar

Keine zwei Jahre später, im Frühjahr 2020, kam es erneut zu Setzungen und Kantenbrüchen an der viel befahrenen Straße. Im August 2021 wurde die äußere Spur gesperrt. Dort gibt es normalerweise zwei Spuren in Fahrtrichtung Rosenheim, um bergauf das Überholen zu ermöglichen. Die Sperre erfolgte als Vorsichtsmaßnahme, wie es vom Staatlichen Bauamt heißt.

Die Bundesstraße ist auf einem kurzen Abschnitt seit August 2021 nur mehr auf zwei statt drei Spuren befahrbar.

Die Bundesstraße ist auf einem kurzen Abschnitt seit August 2021 nur mehr auf zwei statt drei Spuren befahrbar.

Grund für die Schäden ist weiterhin die bewegungsfreudige Böschung am Hachelstuhler Berg: "Bindige" Lehmschichten an der Stelle führen unterirdisch Wasser, verlieren an Festigkeit und lassen den Fahrbelag auf Dauer absacken.

Provisorisch besserte das Staatliche Bauamt die Schadstellen im Sommer 2021 aus und schaltete eine Fachfirma für Böschungsstabilisierung ein. Momentan findet ein Langzeit-Monitoring statt. Ziel dieser Untersuchungen sei es laut Staatlichem Bauamt, die geologischen Bewegungen innerhalb des gesamten Hangs zu untersuchen.

Momentan läuft Langzeit-Monitoring

Wie es dann weitergehen soll, steht noch nicht fest. Das weitere Vorgehen werde erst festgelegt, wenn das Monitoring abgeschlossen ist und die Ergebnisse vorliegen, heißt es auf Anfrage. Außerdem weist das Staatliche Bauamt darauf hin, dass auch der Naturschutz bei möglichen Maßnahmen eine Rolle spielt und dementsprechende Gutachten einzuholen sind.

Ob, wann und in welchem Umfang die B15 an der Stelle erneut zu sanieren ist, bleibt also vorerst offen. Der gegenwärtige Zustand der äußeren Fahrbahn lässt jedoch nicht auf eine baldige Öffnung der dritten Spur schließen. Die Verkehrssicherheit sei auf den anderen beiden Spuren aber weiterhin gegeben, heißt es vom Staatlichen Bauamt.