Sport, Spaß und Suchtsack

Johanna Krusche über das Adventure Camp von "Keine Macht den Drogen"


Neben Klettern, Einradfahren, Fußball, Volleyball, Schwimmen und Yoga kann man sich im Camp auch am Bogenschießen versuchen. Foto: Keine Macht den Drogen

Neben Klettern, Einradfahren, Fußball, Volleyball, Schwimmen und Yoga kann man sich im Camp auch am Bogenschießen versuchen. Foto: Keine Macht den Drogen

Von Lisa Oberberger

Ein Wochenende ohne Eltern, mit Freunden in der freien Natur, tagsüber volles Programm und abends noch gemütlich am Lagerfeuer sitzen: Die 13-jährige Johanna Krusche aus Landshut stürzt sich dieses Jahr zum dritten Mal ins Abenteuer in Neuburg an der Donau. Sie besucht das Adventure Camp des Vereins "Keine Macht den Drogen". Dort klären Betreuer die jungen Teilnehmer über Suchtprobleme und deren Folgen auf.

In den Camps in Neuburg an der Donau beschäftigen sich Jungs und Mädchen zum Beispiel mit der Alkohol- oder Drogensucht, sowie der Zuckersucht. Und das nicht nur in trockener Theorie, sondern auch eingebunden in Spiele wie Schnitzeljagden oder Parcours. Johannas Tante hat vor vier Jahren einen Flyer vom Adventure Camp entdeckt. "Zuerst ist mein Cousin mit Freunden hingefahren. Er fand es ganz schön", erinnert sich die 13-Jährige. Im Jahr darauf fuhr sie mit ihrer Cousine und zwei Freundinnen ins Camp in Neuburg an der Donau.

Nach der Anreise durften Johanna und ihre Freundinnen beweisen, wie selbstständig sie sind: Die Teams bauten die Zelte im Camp selber auf. "Das ging ziemlich schnell und war in der Gruppe auch ganz lustig", verrät Johanna.

Viel Zeit zum Ausruhen blieb allerdings nicht, denn es ging schnell los mit dem "Keine Macht den Drogen"-Programm. Sport war dabei sehr wichtig. Die Freundinnen konnten zwischen Klettern, Einradfahren, Fußball, Volleyball und Schwimmen auswählen. Sie probierten auch außergewöhnliche Sportarten aus: "Da gab es Yoga und eine Waldwanderung. Außerdem konnte man beim ,Frog-Hunting' mitmachen." Dabei versuchten die Teilnehmer im Morgengrauen, Frösche zu fangen. Während der Waldwanderung sammelte die Gruppe essbare Kräuter und Gewächse. "Danach gab es selbst gemachte Brennnesselsuppe", erzählt die Schülerin.

Das Präventionsprogramm gegen Suchtprobleme gestalten die Betreuer der Camps lieber spielerisch als theoretisch. "Es gibt ein Spiel, das sich Suchtsack nennt", berichtet Johanna. "Dabei dürfen die einzelnen Gruppen einen Parcour mit verschiedenen Stationen bewältigen." Dort finden die Teams einen Beutel mit Bildern zum Thema "Sucht". Diese ordnen sie den unterschiedlichen Suchtarten zu. "Wenn man zum Beispiel ein Foto von einer Tafel Schokolade findet, sollte die Gruppe erkennen, dass es um die Zuckersucht geht."

Selbstbewusst "Nein" sagen

Die Betreuer besprechen die Bilder mit den Teams und klären über die Folgen auf. "Dadurch ist man abgeschreckt", sagt Johanna. Außerdem vermitteln die Betreuer den Teilnehmern, wie sie die Anzeichen für eine Sucht bei Betroffenen erkennen und eingreifen können. "Wenn ich solche Probleme bei jemandem sehe, werde ich ihm in Zukunft auch helfen", ist sich Johanna sicher. Das Camp schult das Verantwortungs- und das Selbstbewusstsein. Ziel ist, dass die Teilnehmer sich später trauen, auch mal "Nein" zu sagen und nicht dem Gruppenzwang nachzugeben. "Und das hat so viel Spaß gemacht, dass dieses Jahr sogar noch eine Freundin von mir mitfährt", erzählt Johanna.

So kannst du dich bewerben

Wenn du zwischen elf und 15 Jahre alt bist und bei den Camps in Neuburg an der Donau von 6. bis 8. Juni oder von 9. bis 11. Juni mitmachen willst, kannst du dich bis 30. April online unter www.kmdd.de bewerben. Die Teilnahme ist kostenlos. Du solltest aber noch ein paar Freunde mitnehmen, denn anmelden könnt ihr euch nur zu zweit, zu dritt oder zu viert.

Johanna Krusche aus Landshut war schon zweimal im Camp in Neuburg an der Donau. (Foto: privat)

Johanna Krusche aus Landshut war schon zweimal im Camp in Neuburg an der Donau. (Foto: privat)