Landkreis Landshut
Landshuts gefährlichste Straßen
10. August 2013, 11:26 Uhr aktualisiert am 10. August 2013, 11:26 Uhr
Wittstraße
Die Wittstraße belegt seit Jahren den (undankbaren) Spitzenplatz in der Liste der Straßen mit den meisten Unfällen: Auf dem Streckenabschnitt zwischen Ländtorplatz und Kupfereck registrierte die Polizei im Jahr 2012 insgesamt 122 Unfälle. Dabei wurden 23 Personen verletzt, zwei davon schwer. Bei den Unfällen ist außerdem ein nicht unbeträchtlicher Schaden entstanden: Er wird auf zusammen 230 000 Euro geschätzt. Laut Polizeihauptkommissar Uli Deser passieren die meisten Unfälle beim Linksabbiegen: Stadteinwärts scheppert es beim Abbiegen in die Grieserwiese, stadtauswärts in Richtung Tankstelle oder in die Grundstückseinfahrten. Das Problem ist dabei meistens, dass die abbiegenden Autofahrer zwei Fahrbahnen kreuzen müssen - und es sich auf der jeweils linken oftmals staut. Dort lässt jemand eine Lücke, der Linksabbieger fährt los, auf der anderen Fahrbahn ist allerdings freie Bahn - herannahende Fahrzeuge übersehen häufig das abbiegende Auto, und schon kracht es. Lösen könnte man diese Situation aber wohl nur dadurch, das Linksabbiegen generell zu verbieten, sagt Deser. Allerdings gebe es hier kaum eine Wendemöglichkeit. Auffällig häufig passieren Unfälle auch beim Spurwechsel in Richtung Kupfereck. Weil sich der Verkehr auf der linken Fahrbahn staut, wechseln viele kurz mal auf die rechte Spur, um danach wieder links einzuscheren. Bei diesen "Positionskämpfen" verspricht sich Deser Verbesserungen durch den aktuellen Umbau: So werden beide Linksabbiegespuren nach dem Kupfereck künftig noch weitergeführt, um möglichst viele Fahrzeuge möglichst zügig über die Kreuzung zu führen - einfädeln muss man dann erst auf Höhe Neue Bergstraße. Dadurch hofft Deser, dass die Spurwechselunfälle um zehn bis 15 Prozent zurückgehen.
Kreuzung Luitpoldstraße/Rennweg
Auch an dieser Kreuzung passieren relativ häufig Unfälle beim Linksabbiegen. Das Problem hier: Die Ampel zeigt für die Linksabbieger grünes Licht, kurz bevor auch die Gegenfahrbahn Grün bekommt. So mancher huscht dabei noch schnell über die Kreuzung, auch wenn der Grünpfeil schon nicht mehr aufleuchtet - und schon scheppert es. "Vielleicht wäre es besser, den Linksabbiegern erst nach der Gegenfahrbahn Grün zu geben", sagt Deser. Ob es möglich ist, diese Ampeln im Nachlauf zu schalten - wie dies im Straßenbau-Deutsch heißt -, muss eine Überprüfung zeigen: Denn das hat Auswirkung auf die komplette Ampelschaltung in dem Straßenzug.
Laut Deser häuften sich die Unfälle an dieser Kreuzung vor einigen Jahren schon einmal: Damals wurden die stark abgefahrenen Markierungen erneuert - und die Unfallzahlen wurden niedriger.
Kreuzung Adenauer-/ Siemens-/Industriestraße
Auch diese Kreuzung gehört zu Desers Sorgenkindern - denn eine Lösung ist kaum in Sicht: "Die Ampel stößt an ihre Leistungsgrenze." Autos, die von der Siemens- in die Konrad-Adenauer-Straße einbiegen wollen, müssen häufig sehr lange warten - und haben dann nur sehr kurz Grün. So mancher will deshalb noch schnell über die Kreuzung, fährt dann auf das (bereits bremsende) Auto vor ihm auf oder knallt in den Gegenverkehr. Ein Termin vor Ort soll deshalb zeigen, ob womöglich die Haltelinie näher an die Kreuzung versetzt werden könnte oder die Ampeln anders geschaltet werden könnten.
Harlanderknoten
Schon gehandelt wurde am sogenannten Harlanderknoten (Kreuzung Hofmark-Aich-/Äußere Regensburger Straße). Dort kam es laut Uli Deser immer wieder vor, dass nach Unfällen beide Beteiligten behaupteten, die Ampel hätte Grün gezeigt. Das sei zwar nicht der Fall gewesen, die Ampel sei aber knapp geschaltet gewesen, sagt der Hauptkommissar: Um diese Unsicherheiten auszumerzen, wurden die Ampelschaltungen angepasst und auch die Abbiegespuren etwas verändert. Mit Erfolg, wie Deser sagt: "Hier hat sich schon eine Besserung gezeigt."
Kasernenknoten
Nach dem Umbau des Kasernenknotens häuften sich die Unfälle zunächst: So mancher dachte, zwei Spuren führen in Richtung Auloh - eine davon zweigt allerdings in Richtung Kasernenberg ab. "Das waren allerdings Startschwierigkeiten", sagt Deser. Mittlerweile hätten sich die Autofahrer an die Straßenführung gewöhnt, die Unfallzahlen gingen zurück. Überhaupt habe sich die Situation im Kreuzungsbereich verbessert, so Deser: Da die Aufstellflächen größer wurden, wurde die Kreuzung leistungsfähiger, die Ampeln zeigen länger Grün. Dass die Staus in der Konrad-Adenauer-Straße dennoch nicht weniger wurden, liegt laut dem Polizeihauptkommissar vor allem an der Verengung bei den Brücken.