Landkreis Landshut
Nach "Closing Party" im Trixi Schneider: Discobetreiber nennt Polizeischilderungen "maßlos übertrieben"
29. Juli 2014, 7:33 Uhr aktualisiert am 29. Juli 2014, 7:33 Uhr
Die Polizei sprach von "untragbaren Zuständen" und einer "aus den Fugen geratenen Situation", der Disco-Betreiber nennt die Berichterstattung "maßlos übertrieben" und stellenweise mit "Unwahrheiten" versehen. Was aber hat sich wirklich am vergangenen Donnerstag bei der "Closing Party" im "Trixi Schneider" abgespielt ? Tage später, nach mehreren Gesprächen mit Augenzeugen, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Und es scheint sich herauszukristallisieren - die Wahrheit liegt wohl, wie so häufig, in der Mitte.
Das Semester war lang, die Prüfungszeit am Ende stressig. Kein Wunder also, dass die Studenten der Hochschule, bevor es in die verdienten Semesterferien ging, noch einmal ausgiebig miteinander feiern wollten. Und dies in überraschend großer Zahl: "Es kamen doppelt so viele, wie die Erfahrungswerte der Vorjahre vermuten ließen", sagt Severin von Kuepach, Mitglied der Geschäftsleitung des "Trixi Schneider". Die Folge: Bereits gegen Mitternacht war das Lokal mit rund 800 Gästen pickepackevoll, der Zugang musste vorübergehend geschlossen werden. Draußen standen aber noch Hunderte, die ebenfalls Einlass begehrten. Damit stieg der Lärmpegel in der Oberen Altstadt deutlich, Anrufe empörter Anwohner, die sich in ihrer Nachtruhe gestört fühlten, bei der Polizei waren die zu erwartende Konsequenz. Mehrere Beamten rückten an, um nach dem Rechten zu sehen.
Und ab hier gehen die Aussagen deutlich auseinander. "Versuche der Beamten, bei den Verantwortlichen um Verständnis zu werben und die Zustände abzustellen, verliefen negativ." "Da die Gäste ungehindert Flaschen aus der Diskothek mit nach draußen nehmen konnten, entstand im Freien in kürzester Zeit ein Splitterfeld." "Ebenso wurde nicht verhindert, dass im Lokal an erkennbar Betrunkene weiterhin Alkohol ausgeschenkt wird." So weit Auszüge aus dem Polizeibericht.
Von Kuepach weist diese Vorwürfe weit von sich: "Keiner der anwesenden Polizisten hat mit uns ein Gespräch geführt." Das Lokal sei von Beamten gar nicht betreten worden. "Daher ist es uns auch unbegreiflich, wie Beamte den angeblichen Verkauf von Alkohol an bereits Betrunkene beobachtet haben", sagt von Kuepach. Erst gegen 3.30 Uhr sei ein Polizist vor dem Lokal an einen Sicherheitsmitarbeiter herangetreten und habe ihn aufgefordert, die Lautstärke der Musikanlage zu senken. Das habe man dann auch unverzüglich getan. "Weiteren polizeilichen Kontakt gab es an dem Abend nicht."
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