Rote Raben
Raben-Neuzugang mit Emotionen: "Dann explodiere ich auf dem Feld!"
25. August 2015, 12:18 Uhr aktualisiert am 25. August 2015, 12:18 Uhr
23 Jahre jung ist Matea Magdic, die neue Diagonalangreiferin der Roten Raben - und doch hat sie schon vor 10 Jahren ihr Debüt in der 1. Mannschaft ihres Heimatclubs Mladost Zagreb gegeben. Mit 13 stand der frischgebackene Teenager in der kroatischen Hauptstadt also mit erwachsenen Frauen am Netz und bestritt mit 14 gar schon ein Champions-League-Spiel mit Mladost in Baku.
Nach diesem bemerkenswerten Karrierestart blieb die heute 1,87 Meter große Matea noch bis 2010 in Zagreb und wechselte dann innerhalb der kroatischen Liga nach Rijeka, wo sie Meister und Pokalsieger ihres Landes wurde. 2013 folgte der Schritt nach Frankreich - zuerst zum Zweitligisten Harnes, ein Jahr später dann zum Erstligisten Terville.
Der Wechsel nach Vilsbiburg ist nun die nächste, logische Stufe in der Laufbahn von Matea Magdic, wie sie sagt: "Deutschland hat eine starke Liga, und die Roten Raben sind ein richtig gutes Team. Ich will mich hier beweisen." Und ungeachtet dessen, was sie bereits im jugendlichen Alter erlebt und geleistet hat, betont die Neu-Vilsbiburgerin: "Meine Karriere liegt noch vor mir!"
Ihre ersten Eindrücke bei den Roten Raben? Das Training sei viel härter und intensiver als in Frankreich; zwei Einheiten mit jeweils drei Stunden am Tag - "hier ist alles sehr professionell", sagt Matea. In der Mannschaft fühlt sie sich ausgesprochen wohl: "Wir sind eine sehr gute Gruppe. Ehrgeizig, immer positiv, sehr sozial. Ich glaube, wir werden eine gute Saison spielen."
Matea Magdic will dazu ihren Beitrag leisten. Rein sportlich ohnehin, als wuchtige Angreiferin. Aber auch als jemand, der den Mitspielerinnen Extra-Motivation gibt. Die Kroatin drückt das so aus: "Auf dem Feld bin ich sehr emotional. Manchmal kann ich das verbergen, manchmal nicht. Und dann explodiere ich."
Aber es gibt auch die ruhigen Momente im Leben der 23-Jährigen. Etwa, wenn sie vom Training nach Hause kommt. Dann wartet daheim Abi auf sie, ein viermonatiger Spitz - "mein bester Freund", lacht Matea. Ansonsten hört sie gern laute Musik im Auto, singt auch selbst und mag Handball.
Und sie freut sich jetzt schon, wenn ihre Eltern aus Zagreb nach Vilsbiburg kommen, um ein Spiel ihres einzigen Kindes anzusehen. Das haben die Magdics nämlich in Frankreich wegen der großen Entfernung nicht geschafft - aber Niederbayern liegt ja - jedenfalls vergleichsweise - aus kroatischer Sicht fast um die Ecke. Matea weiß es aus eigener Erfahrung schon genauer: "Man fährt nur fünf Stunden!"