Landkreis Landshut

Sechs Wochen nach Eröffnung: Modepark Röther sorgt erneut für Diskussion


"Discountartig" oder nicht? Die Grünen haben Zweifel am Geschäftsmodell von Röther. (Foto: sy)

"Discountartig" oder nicht? Die Grünen haben Zweifel am Geschäftsmodell von Röther. (Foto: sy)

Von Yvonne Schmid

Lange war ungewiss, ob der Modepark Röther an der Maybachstraße jemals eröffnen würde. Am 11. Dezember war es dann soweit. Doch nur gut eineinhalb Monate später wird erneut Kritik laut. Die Grünen werfen Röther vor, sich über alle Vorgaben der Stadt hinwegzusetzen. Es geht erneut um die schon oft diskutierte Frage: Was darf ein Geschäft außerhalb des Zentrums anbieten, damit es den Geschäften in der Innenstadt nicht schadet?

"Mindestens in zwei von drei Punkten hält sich Röther nicht an die Vorgabe, das Geschäft discountartig zu führen", sagt Grünen-Stadtrat Hermann Metzger. Der in der Dienstbarkeit festgelegte Begriff "discountartig" lässt sich in drei Kategorien aufteilen: Preisniveau, Sortiment und Selbstbedienung. Zur Einordnung werden Vergleiche mit den Discountern Kik und Takko, aber auch K+L Ruppert und der Sportfundgrube herangezogen. Die Punkte zwei und drei der Vorgabe sind nach Sicht der Grünen-Fraktion nicht erfüllt. Das Schiedsgutachten, das im November im Bausenat erläutert wurde, beziehe sich lediglich auf das Preisniveau.

Michael Röther ist die anhaltende Diskussion leid und hält dagegen: "Wir erfüllen die Vorgaben, aber es gibt ein Problem: Die Dienstbarkeit enthält an sich einen Widerspruch. Dafür können wir nichts. K+L, aber auch die Sportfundgrube haben kein reines Discountprinzip." Für Röther spricht nichts dagegen, sich an K+L zu orientieren, wenngleich auch die reinen Discounter berücksichtigt würden. Außerdem führe ein Discounter wie Lidl ebenfalls Markenware. Die Grünen sehen das anders. In ihrem Antrag fordern sie, dass mit der K+L-Filiale in der Altstadt kein Vergleich gezogen werden dürfe. "Im Vertrag von 2011 steht, dass der derzeitige K+L, und damit muss das Geschäft in der Maybachstraße gemeint gewesen sein, zum Vergleich dienen kann." Die Filiale hatte laut Metzger aber eine völlig andere Ausrichtung als die in der Altstadt - "ohne innenstadtrelevante Ware".

Und die Grünen stört noch mehr: "Wir haben Inserate gesehen, auf denen von ,Fachberatern, die Ihnen gerne weiterhelfen' die Rede war. Röther wirbt also auch mit Beratung", wirft Hermann Metzger Röther vor. Zudem habe der Firmenchef bei der Eröffnung eine Vielzahl qualitativer Marken genannt, die für Discounter nicht üblich seien.