Landkreis Landshut

Todesfall im Hammerbach: Schwarzer Peter bei der Stadt?


Ein Kind ist im Juli im Hammerbach ertrunken. Danach stellte sich grundsätzlich die Frage nach der Sicherheit entlang der Innenstadtgewässer in Landshut. Das hat nun einige Stadträte auf den Plan gerufen.

Ein Kind ist im Juli im Hammerbach ertrunken. Danach stellte sich grundsätzlich die Frage nach der Sicherheit entlang der Innenstadtgewässer in Landshut. Das hat nun einige Stadträte auf den Plan gerufen.

Ein Kind ist ertrunken. Danach stellte sich grundsätzlich die Frage nach der Sicherheit entlang der Innenstadtgewässer in Landshut. Das hat nun einige Stadträte auf den Plan gerufen.

Durch den tragischen und tödlichen Unfall am 16. Juli, bei dem ein Fünfjähriger in den Hammerbach stürzte, habe sich gezeigt, dass bei Ladetätigkeiten von Familien auf Parkplätzen in der Nähe von Gewässern eine akute Gefahr für Kinder bestehe, heißt es in einem Antrag an den Stadtrat.

Unterzeichnet haben den Antrag die CSU-Stadträte Lothar Reichwein, Ludwig Zellner und Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier. Die Verwaltung soll beauftragt werden, zu prüfen, welche öffentlichen oder privaten Parkplätze sich in direkter Nähe zu Gewässern befinden und keine Sicherheitsabtrennung haben. Sollte dies der Fall sein, seien umgehende Nachbesserungen anzuordnen beziehungsweise private Eigentümer anzusprechen.

Rewe-Markt-Eigentümer wollte vor dem Unfall Zaun errichten

Bauamtsleiter Johannes Doll hatte bereits unmittelbar nach dem Unfall darauf hingewiesen, dass es sich bei dem betreffenden Parkplatz am Rewe-Markt um Privatgelände handle und der Eigentümer für dessen Sicherung zuständig sei. Nur wurde diesem das offenbar verwehrt: "Ich würde den Parkplatz gern einzäunen, aber ich darf nicht", sagte der Eigentümer auf Nachfrage der LZ. So habe er bereits während der Bauzeit des Rewe-Markts bei der Stadt angefragt, ob er am Bachufer einen Zaun errichten dürfe. Doch laut Bebauungsplan sei dies verboten. Denn in diesem sei festgelegt, dass es wegen der laufenden Bachsanierung keine Einzäunung geben dürfe. Deshalb hätten auch Bäume, die früher dort gestanden seien, entfernt werden müssen.

Johannes Doll sagte, dass unmittelbar nach dem Unfall Gespräche mit dem Eigentümer geführt worden seien. Dabei sei eine Sicherung durch eine Mauer oder eine Heckenbepflanzung erwogen worden. Doll bezweifelt jedoch, dass dies ausreichend wäre, denn das Ufer sei auch jetzt bereits bepflanzt. Durch Trampelpfade werde jedoch alles niedergetreten, so dass wohl auch eine dichtere Bepflanzung keinen ausreichenden Schutz bieten würde. "Mir wäre ein Zaun viel lieber", betont indes der Eigentümer.

Der Bauamtsleiter sieht das größere Gefährdungspotenzial eher direkt auf dem Parkplatz sowie in unmittelbarer Nähe: Denn auch das Ufer des Hammerbachs entlang der Luitpoldstraße 30/32 ("Drachenburg") sei ungesichert. "Und dort gibt es viele Kinder", sagt der Bauamtsleiter. Man könne jedoch nicht überall Zäune aufstellen.

Wenn, dann müsste man das wohl auch auf der Seite des Rathauses II an der Luitpoldstraße tun: Denn dort beobachten Passanten häufig spielende Kinder, deren Eltern sich offenbar gerade im Bürgerbüro aufhalten. Und das Ufer ist noch abschüssiger als auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich der Rewe-Parkplatz befindet.

Der Antrag aus den Reihen der CSU-Fraktion soll am 29. September im Bausenat behandelt werden.