Blanke Nerven im Landkreis Landshut

Vergiftete Stimmung auf den Sperrmüll-Deponien


Auch auf der Reststoff-Deponie Spitzlberg bei Landshut kommt es immer wieder zu Problemen.

Auch auf der Reststoff-Deponie Spitzlberg bei Landshut kommt es immer wieder zu Problemen.

Von Redaktion idowa

Blanke Nerven auf den Sperrmüll-Deponien im Landkreis Landshut. Immer häufiger berichten dort Mitarbeiter von Anfeindungen durch Anlieferer. Das Landratsamt Landshut will diese Entwicklung nun nicht länger hinnehmen.

Die Bestrebungen des Landkreises zur Verringerung des Sperrmüll-Aufkommens, um eine möglichst nutzbringende Verwertung der angelieferten Abfälle zu erreichen, stoßen leider nicht überall auf Verständnis: Das wissen die Platzwarte an den Altstoffsammelstellen und der Reststoffdeponie Spitzlberg zu berichten.

Dabei werden die Platzwarte immer öfter Opfer von Beschimpfungen oder werden von manchen Anlieferern gar angefeindet. Dies will die Abfallwirtschaft des Landkreises nicht hinnehmen und stellt sich hinter ihre Mitarbeiter. "Unsere Platzwarte leisten hervorragende Arbeit. Sie sorgen dafür, dass die gesetzlichen Regelungen und die vom Umweltausschuss getroffenen Beschlüsse auch umgesetzt werden. Ohne Platzwarte würde es keine Sammelstellen geben", verteidigt Sachgebietsleiter Gernot Geißler die ASS-Mitarbeiter.

"Trenn-Disziplin" hat stark nachgelassen

Der Landkreis ist nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet, möglichst viele Abfälle zu recyceln und wiederzuverwerten. Die Einnahmen aus der Verwertung fließen in den jährlichen Abfallwirtschaftshaushalt ein - je höher die Einnahmen , desto niedriger sind auch die Abfallgebühren, die jeder Haushalt entrichten muss. Doch sind die abgegebenen Materialien stark verschmutzt oder nicht mehr zu trennen, bleibt keine andere Möglichkeit als die "thermische" Verwertung, also das faktische Verbrennen des Abfalls. Und das ist ein absolutes Verlustgeschäft für die Abfallwirtschaft.

Dabei war flächendeckend zu beobachten, wie die "Trenn-Disziplin" der Anlieferer stark nachgelassen hat; oftmals wurden die Abfälle unsortiert als Sperrmüll entsorgt. Auch wurde Restmüll, der eigentlich über die haushaltseigene Tonne entsorgt werden musste, kurzerhand einfach in den Sperrmüll-Container geworfen. Um dem einen Riegel vorzuschieben, hat die Abfallwirtschaft dem zuständigen Umweltausschuss einige Neuerungen vorgeschlagen, die von den dortigen Mitgliedern auch geschlossen befürwortet wurden. So werden seit Juli dieses Jahres beispielsweise keine benutzten Silofolien mehr angenommen - sie wurden zu großen Teilen derart verschmutzt angeliefert, sodass keine stoffliche Wiederverwertung möglich war und letztlich nur der Sperrmüll als Option blieb. Aber auch fanden immer mehr Verpackungsmaterialien, die eigentlich in den gelben Sack gehören, wohl aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit den Weg in die Container.

Damit das sehr gut ausgebaute Abfallentsorgungssystem des Landkreises Landshut weiterhin im bestehenden Umfang angeboten werden kann, bittet die Abfallwirtschaft um Verständnis, dass hier die Mithilfe aller Beteiligten gefordert ist.

Deshalb appellieren die Verantwortlichen, die Abfälle unbedingt zu Hause bereits vorzusortieren und alle eigenen bzw. dezentralen Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen (Restmüll-, Bio- und Papiertonne bzw. Gelber Sack).