Landkreis Landshut

Warum es immer schwieriger wird, namhafte Bands in die Sparkassen-Arena zu holen


Bernhard Seyller, Geschäftsführer der Messegesellschaft, zieht ein positives Fazit: "Ich bin überzeugt, wir sind auf einem sehr guten Weg." (Foto: bb)

Bernhard Seyller, Geschäftsführer der Messegesellschaft, zieht ein positives Fazit: "Ich bin überzeugt, wir sind auf einem sehr guten Weg." (Foto: bb)

Das Defizit zu hoch, das Programm zu bieder, echte Highlights Mangelware: Wenn die Sprache auf die Messegesellschaft kommt, ist man mit Kritik gerne schnell zur Hand. Deren Geschäftsführer Bernhard Seyller will dies jedoch so nicht stehen lassen. Im LZ-Interview verweist er darauf, dass man es in den vergangenen Jahren geschafft habe, das Minus kontinuierlich zu verringern. Anderseits sei es heutzutage alles andere als einfach, die Großen der Szene für einen Auftritt zu gewinnen: "Vor allem im Musikbereich gibt es nicht mehr viele Künstler, die ein großes Publikum ziehen. Und um die wenigen streiten sich dann alle." Dennoch sieht Seyller die Messegesellschaft insgesamt auf einem guten Weg.

Vor einem Jahr gaben die "Sportfreunde Stiller" ein umjubeltes Gastspiel im Rocket Club, kürzlich spielten nun die "Beatsteaks" vor ein paar Hundert Auserwählten in der ausverkauften Alten Kaserne. Hand aufs Herz, Herr Seyller: Das sind doch Bands, die auch der Sparkassen-Arena sehr gut zu Gesicht stehen würden.

Bernhard Seyller: Selbstverständlich hätten wir diese Konzerte sehr gerne bei uns durchgeführt. Aber das ist leider nicht so einfach. Solche Bands füllen die großen Hallen, da können wir mit unserer Sparkassen-Arena mit maximal 3500 Zuschauern nicht hinschmecken. Oder sie gehen in kleine Clubs, wie eben den Rocket Club oder die Alte Kaserne. Das machen sie aber ganz bewusst, beispielsweise kurz vor einer Tournee, um sich einzuspielen, sozusagen den Ernstfall zu proben. Dafür sind wir aber wiederum zu groß.

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Ist es schwieriger geworden, auf dem Konzertmarkt mitzuspielen, attraktive Bands nach Landshut zu holen ?

Bernhard Seyller: Ja, auf jeden Fall. Die alten Haudegen, die die Hallen in unserer Größenordnung füllen, werden immer weniger. Und es rücken leider zu wenige nach, das muss man ganz klar so sehen. Und um diese wenigen streiten sich dann alle Veranstalter. Aber wir versuchen natürlich schon, da mitzuspielen. Ich kann verraten, dass wir zum Beispiel James Blunt sehr gerne geholt hätten. Die Verhandlungen waren weit fortgeschritten, der Vertrag lag praktisch schon unterschriftsreif vor - und dann kam völlig überraschend die Absage seines Managements. So etwas ist natürlich bitter - aber nicht zu verhindern.

Ist Landshut generell für große Konzerte ein schwieriges Pflaster ?

Bernhard Seyller: Ja, ich denke schon. Das hört man auch immer wieder von den Veranstaltern. Das liegt wohl auch an der Nähe zu München, mit seiner unglaublichen Vielfalt an Konzerten. Aber auch in Landshut gibt es eine sehr lebendige Szene im Kultur- und Musikbereich. Dazu kommt, dass das Publikum aus der Region bei großen Konzerten ein wenig zurückhaltend ist. Man überlegt ganz genau, wo man hingeht. Zum Beispiel hatten wir vor zwei Jahren die Produktion "Rock meets Classic". Die Sänger von Bands wie Survivor, Toto oder den Hooters traten mit dem Prager Sinfonie Orchester auf . Eine solche Ansammlung hochkarätiger Künstler auf einer Bühne hat Landshut wohl noch nie erlebt. Die ganze Tournee lief glänzend, überall waren die Hallen restlos ausverkauft. Aber bei uns waren gerade mal 1600 Besucher da. Da kommt man natürlich schon ins Grübeln.

Das vollständige Interview lesen Sie in der Wochenendausgabe der Landshuter Zeitung.