Die ersten Monate nach dem Vorfall konnte die 13-Jährige bei Dunkelheit nicht mehr alleine rausgehen. Wenige Tage vor Weihnachten hatte sie in der Theaterstraße auf ihre Mutter gewartet, die nur rasch Brot kaufen wollte. Wenige Minuten reichten aus, dass ein Mann sie maximal verschreckte: Als ihre Mutter aus der Bäckerei kam, war sie dem Zusammenbruch nahe. Ein Jahr später hatte sich nun Abdoulie J. vor der Jugendkammer des Landgerichts zu verantworten - die Unterbringung des 30-Jährigen in einer psychiatrischen Einrichtung stand im Raum. Nachdem aus rechtlicher Sicht am späten Nachmittag des 21. Dezembers 2017 aber nichts passiert ist, wurde das Verfahren nach zwei Verhandlungstagen eingestellt. Die Voraussetzungen für eine Unterbringung sah der psychiatrische Sachverständige Dr. Johannes Schwerdtner nicht gegeben. Und so wurde J. nur mehr für den verbliebenen Anklagepunkt wegen sexueller Belästigung zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt: Am Bamberger Bahnhof hatte der Afrikaner einen Monat vor dem Landshuter Vorfall einer 16-Jährigen an die Brust gefasst.