Kumhausen/Landshut

Kindesmissbrauch in Asylunterkunft: Täter erhält milde Strafe


Ein Neunjähriger wurde in einem Asylbewerberheim missbraucht. Jetzt stand sein Peiniger vor Gericht. (Symbolbild)

Ein Neunjähriger wurde in einem Asylbewerberheim missbraucht. Jetzt stand sein Peiniger vor Gericht. (Symbolbild)

Von kö

Er wusste, dass der Junge alleine war. Abdurehim N. hatte dessen Mutter und die drei Geschwister eben zum Bahnhof gebracht - sie waren auf dem Weg zu einer Hochzeitsfeier. Als er das Zimmer in der Asylbewerberunterkunft in Kumhausen betrat, lag der Junge auf dem Bett.

Es blieb dem Neunjährigen am Dienstag vor dem Amtsgericht erspart, schildern zu müssen, was dann geschah, als Abdurehim N. sich Hose und Unterhose ausgezogen und sich neben ihn auf das Bett gelegt hatte. Nach langem Zögern und eindringlichen Worten seines Verteidigers Torstein Grunert unter vier Augen hatte sich N. dazu entschlossen, doch noch ein Geständnis abzulegen. Das Schöffengericht mit Richter Stefan Kolb honorierte dies mit einer relativ milden Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten.

Die von Staatsanwältin Barbara Keimel vertretene Anklage hatte Abdurehim N. schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes zur Last gelegt. Der 32-Jährige aus Eritrea betrat am 30. Juli 2016 gegen 17 Uhr das Familienzimmer seiner Bekannten in der Asylbewerberunterkunft und verging sich an deren Sohn. Trotz Gegenwehr zog er dem neunjährigen ebenfalls die Hosen runter und küsste ihn. Als N. anfing, mit seinem erigierten Penis am Anus des Kindes zu manipulieren, floh dieses laut Anklage auf die Toilette.

Die Mutter des Jungen nahm an dem Prozess als Nebenklägerin teil. Wie sie vor Gericht sagte, hatte sie von den Übergriffen noch auf der Hochzeitsfeier erfahren: Ihr Sohn hatte sie sofort angerufen und darüber in Kenntnis gesetzt. Heute noch leidet der 9-Jährige unter dem Vorfall und ist in ärztlicher Behandlung.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Mittwoch, 25. Januar, in der Landshuter Zeitung.