Stadt Landshut

Wer bekommt den Kulturpreis?


Die Schauspielerin Ursula Erb ist seit 1970 Mitglied im Schauspielensemble des Stadttheaters.

Die Schauspielerin Ursula Erb ist seit 1970 Mitglied im Schauspielensemble des Stadttheaters.

Von Redaktion idowa

Alle zwei Jahre ehrt die Stadt Landshut einen Künstler oder auch eine Gruppe mit dem Kulturpreis der Stadt. Der Preis ist sehr begehrt, denn neben einem Preisgeld von 3.000 Euro, das die Stadtwerke Landshut sponsern, "erwartet den Preisträger nicht nur eine würdige Preisverleihung im Rathaushausprunksaal, sondern - so die Idee - ein Plätzchen im kulturellen Gedächtnis der Stadt", wie die Kulturbeauftragte der Stadt, Uta Spies, sagt.

Das Verfahren ist zweistufig: Sechs Landshuter Kultureinrichtungen, die den sogenannten Auswahlausschuss bilden, können jeweils einen Kandidaten ins Rennen schicken. Der Auswahlausschuss, der heuer am 15. April zusammenkommt, wählt von den sechs Kandidaten (Longlist) drei aus. Aus diesen Dreien (Shortlist) wählt eine Jury im Juli den Kulturpreisträger.

Im Folgenden werden die sechs Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.

Das Stadttheater Landshut nominiert die Kammerschauspielerin Ursula Erb mit folgender Begründung: Wenn jemand den Titel Grande Dame der Landshuter Kultur verdient hat, dann ganz bestimmt Ursula Erb. Seit 1970 ist Erb Mitglied des Schauspielensembles des Landestheaters Niederbayern. Ihre gesamte Karriere über blieb sie der Stadt Landshut und ihrem Theater treu. In inzwischen 200 Produktionen spielte sie sich in die Herzen der Zuschauer und blieb auch in ihrem wohlverdienten Ruhestand aktiv auf der Bühne. Zur Ehrung dieses außergewöhnlichen Lebenswerks richtete die Stadt Landshut zum 50-jährigen Bühnenjubiläum Erbs eine Ausstellung im Rathausfoyer unter dem Titel "In 50 Bildern durch ein Künstlerleben" aus. Aktuell ist Ursula Erb in der Aufzeichnung von Goethes "Urfaust" in der Rolle des Mephisto zu sehen.

Der Kunstverein Landshut nominiert die Künstlerin Zita Habarta aufgrund der besonderen Qualität ihrer Werke: Zita Habarta wurde 1956 in Bielsko-Biala in Polen geboren. Ihre Eltern sind der bekannte Grafiker und Filmemacher Jan Walter Habarta und die Malerin Herta Habarta. 1966 übersiedelte die Familie nach Landshut, wo Zita Habarta aufwuchs. Sie absolvierte ein Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in München, das sie 1981 mit dem Diplom abschloss. In ihren Arbeiten schichten sich Flächen zu abstrakten Strukturen. Es handelt sich weder - wie man auf den ersten Blick meinen könnte - um verfremdete Fotografien noch um Druckgrafiken im herkömmlichen Sinne. Die Künstlerin entwickelt ihre Motive vielmehr ausschließlich am Computer. Um sie analog zeigen zu können, werden diese als Fine Art-Pigmentprints ausgedruckt. Zita Habarta ist Mitglied im Kunstverein Landshut. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in München und Landshut.

Die Stadtverwaltung Landshut nominiert den Musiker Edwin Kimmler: Edwin Kimmler (*1962 in Landshut) ist ein Landshuter Musik-Urgewächs. Als Autodidakt am Piano und auf der Gitarre absolvierte er bereits mit 16 Jahren erste öffentliche Auftritte. Heute ist Edwin Kimmler ein bekannter Blues-, Boogie- und Soul-Interpret. Auch hawaiianische und karibische Klänge, Folksongs und Jazzmelodien sind ihm nicht fremd. Seit vielen Jahren tritt er in ganz Deutschland und Teilen Europas auf. Sein kraftvolles und zugleich melodiöses Spiel ist geprägt von Klarheit und Virtuosität, gepaart mit einer unverwechselbaren Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Bis heute hat Edwin Kimmler 15 CDs veröffentlicht. Auf diesen befinden sich sowohl hervorragende Interpretationen klassischer Blues- und Boogiemelodien als auch zahlreiche erfolgreiche Eigenkompositionen. Neben seiner Tätigkeit als freier Berufsmusiker gibt Kimmler Unterricht am Piano, an der Gitarre und der Blues Harp.

Die Stadtbücherei Landshut nominiert für den Kulturpreis 2021 das "KulturForum Landshut" und begründet dies wie folgt: Das KulturForum ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der bereits seit 1981, sprich seit 40 Jahren, das kulturelle Angebot in Landshut bunt mitgestaltet. Das Veranstaltungsangebot ist dabei äußerst vielfältig und reicht von Musik aus Klassik bis Rock bis hin zu Kabarett und literarischen Lesungen. Dabei treten bekannte Künstler auf die Bühne, aber auch solche, die zum Zeitpunkt ihres Auftritts beim KulturForum noch völlig unbekannt sind. Bei der eigenen Reihe "WortSTARK" werden ungewöhnliche, witzige und starke Worte von ebenso starken Künstlern dargeboten - einfach wortstark. Mit der Nominierung möchte die Stadtbücherei die 40 erfolgreichen zurückliegenden Jahre würdigen und Auftrieb geben in einer schwierigen Zeit für Kultur und Veranstaltungen.

Die Neue Galerie Landshut e. V. nominiert den Kunstverein Landshut e.V. und zwar aus diesen Gründen: Seit mehr als 50 Jahren ist der Kunstverein Landshut eine nicht wegzudenkende Größe im Kulturleben der Stadt. Zur Zeit seiner Gründung war er in Landshut der erste Verein für bildenden Kunst. Er entwickelte sich kontinuierlich von einer Künstlervereinigung hin zu einem klassischen Kunstverein mit überregionalem Renommee. Gleichwohl repräsentiert er auch weiterhin die regionalen Künstler, von denen sich viele zusammen mit anderen Kulturinteressierten ununterbrochen ehrenamtlich für ein weit über die Region hinaus anerkanntes Ausstellungsprogramm von Gegenwartskunst stark machen. Damit leistet der Kunstverein Landshut seit vielen Jahren kontinuierlich einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag zum guten Ruf Landshuts als Kunst- und Kulturstadt.

Die Musikschule Landshut schickt die Pianistin Tanja Wagner ins Rennen um den Kulturpreis: Bereits seit ihrem 15. Lebensjahr, damals noch als Schülerin der Städtischen Musikschule Landshut, bereichert die Pianistin Tanja Wagner das Landshuter Konzertleben. Als Konzertpianistin wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, sie konzertierte international, ihr Klavierspiel wurde in der Fachpresse gewürdigt. Darüber hinaus prägt sie das musikalische Leben der Stadt nicht nur als Solistin und Kammermusikerin, sondern auch durch ihre inzwischen mehr als 30-jährige Unterrichtstätigkeit. Ehemalige Schüler von Wagner leben und wirken als Musiklehrer, Musikschulleiter, konzertierende Künstler, Klavierlehrer sowie aktives Konzertpublikum im Landshuter Raum und vermitteln so die Kunst des Klavierspiels, die Liebe zur Musik und die Bedeutung musikalischer Erziehung weiter. Auch als Veranstalterin von Kinderkonzerten, Schulaufführungen, der Reihe "Tastenspiele & Saitensprünge" und der "ComeBack"-Konzertreihe tritt Tanja Wagner erfolgreich an die Öffentlichkeit.

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Zita Habartas Kunstwerke entstehen am Computer - auch wenn diese gar nicht danach aussehen.

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Das Landshuter "Musik-Urgewächs" Edwin Kimmler.

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Die Macher des Kulturforums (von links): Edwin Brunhuber, Ludwig Bichlmaier, Dr. Johannes Greif und Udo Fritzsche.

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Der Vorstand des Kunstvereins Landshut e. V. (von links): Ines Hulftegger, Ute Haas, Nina Seidel-Herrmann, Ursula Bolck-Jopp, Holger Peters, Margit Veile, Christiane Vogel.

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Die Pianistin Tanja Wagner prägt seit Jahrzehnten das Landshuter Musikleben.