Statistik
Anstieg bei Verkehrsunfällen im Kreis Kelheim in 2022
9. März 2023, 15:18 Uhr aktualisiert am 9. März 2023, 15:18 Uhr
Nachdem sich im Jahr 2022 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Kelheim 2.245 Verkehrsunfälle ereignet haben, ist festzustellen, dass sich in der Entwicklung der Unfallzahlen sowohl positive als auch negative Tendenzen ergaben: Trotz Erhöhung der Gesamtunfallzahlen ergaben sich erfreuliche Rückgänge im Bereich der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit und Alkohol.
Im Betreuungsgebiet der Polizeiinspektion Kelheim wohnen rund 88.500 Einwohner von den insgesamt rund 123.900 Landkreisbürgern. Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich der Kelheimer Polizeiinspektion 2.245 Verkehrsunfälle aufgenommen, was einen Anstieg um 30 Unfälle im Vergleich zum Jahr 2021 (2.215 Unfälle) darstellt.
Mehr Verletzte als im Vorjahr
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden stieg im zurückliegenden Jahr um 36 Unfälle von 293 aus dem Jahr 2021 auf 329 Unfälle an. Die Zahl der verletzten Personen stieg ebenfalls um 18 Verletzte, von 403 im Jahr 2021, auf 421 Verletzte im Jahr 2022. Bei der Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer war ein Anstieg von drei Toten im Jahr 2021 auf vier Tote im Jahr 2022 zu verzeichnen.
Die Zahl der Kleinunfälle hat sich von 1.459 aus dem Jahr 2021 auf 1.474 erhöht. Die Zahl der Kleinunfälle und der Personenschadensunfälle waren im Wesentlichen für den Gesamtanstieg der Verkehrsunfälle maßgeblich. Die Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Sachschäden sanken hingegen von 463 im Jahr 2021 auf 442 im Jahr 2022. Weniger erfreulich auch die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen, an denen motorisierte Zweiräder beteiligt waren: So hat sich hier die Gesamtzahl von 50 auf 54 Verkehrsunfälle erhöht. Die Zahl der Verletzten sank hingegen von 54 auf 52. Mit einem getöteten Verkehrsteilnehmer blieb hier die Zahl auf dem Niveau des Jahres 2021. Auch die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen mit Fahrerfluchten zeigte sich leicht negativ. Während hier im Jahr 2021 insgesamt 324 Unfälle wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort zur Anzeige gebracht wurden, erhöhte sich diese Zahl im Jahr 2022 auf 332 Unfälle. In Bezug auf die Aufklärungsquote konnte allerdings eine deutliche Steigerung erzielt werden. Im Jahr 2021 konnten rund 39,5 Prozent dieser Unfälle aufgeklärt werden, im Jahr 2022 stieg diese Quote auf 44,8 Prozent.
Ein Rückgang war bei den Verkehrsunfällen festzustellen, die von der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen verursacht wurden. Hier hat sich die Gesamtzahl von 162 um 9,3 Prozent auf 147 verringert. Die Unfälle mit Personenschäden haben sich im Gegenzug jedoch von 61 auf nunmehr 70 (+14,8 Prozent) erhöht. Damit stieg hier auch die Zahl der Verletzten von 94 auf 96 (+2,1 Prozent). Leider musste in dieser Altersgruppe, genau wie im Vorjahr, ein Verkehrstoter beklagt werden.
Bei Verkehrsunfällen stellt meist die Geschwindigkeit eine Hauptunfallursache dar. In diesem Segment konnte ein Rückgang von 83 Geschwindigkeitsunfällen im Jahr 2021 auf 62 Unfälle im Jahr 2022 erreicht werden. Gleichzeitig sank hier auch die Zahl der Personenschadensunfälle von 31 auf 27 Unfälle, was auch mit einem Rückgang bei den Verletzten um 5,3 Prozent von 38 auf 36 Verletzte verbunden war.
Bei den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern muss hingegen ein Anstieg zum Vorjahr hingenommen werden. Während im Jahr 2021 in diesem Unfallsegment keine Toten zu beklagen waren, mussten im Jahr 2022 gleich zwei Getötete verzeichnet werden.
Rückgang bei Fahrten unter Alkoholeinfluss
Einen weiteren Hauptunfallschwerpunkt stellen die Unfälle dar, bei denen Alkohol im Spiel war. Hier konnte ein Rückgang von 38 auf 33 Alkoholunfälle verzeichnet werden. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Verletzten von 25 im Jahr 2021 auf 16 im Jahr 2022. Genau wie im Jahr 2021, gab es im Jahr 2022 keine Verkehrsteilnehmer, die aufgrund der Unfallursache Alkoholeinfluss getötet wurden.
Die Zahl der Fahrten unter Alkoholeinfluss, bei welchen keine Verkehrsunfälle stattfanden, sank von 119 auf 73. Dieser Rückgang erfolgte, obwohl der polizeiliche Kontrolldruck erhöht wurde. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Ursache Drogeneinfluss blieb im Jahr 2022 mit drei Unfällen auf Gleichstand zum Vorjahreszeitraum. Während der Kontrolldruck seitens der Kelheimer Polizei durch konsequente Verkehrskontrollen auch im Jahr 2022 aufrechterhalten wurde, sank die Zahl der folgenlosen Drogenfahrten marginal von 30 auf 29.
Ein Bestreben der Kelheimer Polizei liegt darin, die Schulwegsicherheit immer weiter zu optimieren. Obwohl im Jahr 2022 die coronabedingten Schulschließungen aufgehoben waren und dadurch auf den Straßen wieder normaler Schulverkehr herrschte, sank die Zahl der Schulwegunfälle (von vier auf drei VU) und der dabei verletzten Kinder (von sieben auf drei verletzte Schulkinder).
Bei den Wildunfällen war im Jahr 2022 ein Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl der Wildunfälle ging von 940 Wildunfällen im Jahr 2021 auf 829 im Jahr 2022 zurück. Genau wie im Vorjahr wurden hierbei insgesamt drei Personen verletzt, kein Verkehrsteilnehmer wurde glücklicherweise getötet.
Die Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Kelheim waren 2022 im Zuge der Unfallprävention in Schulen, Kindergärten und anderen Informationsveranstaltungen unterwegs. Dabei wurden im Dienstbereich der Polizeiinspektion Kelheim 38 Schulklassen von Grund- und Förderschulen mit 721 Schüler in Bezug auf das richtige Verkehrsverhalten geschult. Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 "Bayern mobil - sicher ans Ziel - Verkehrssicherheit 2030", wurden im Jahr 2022 konsequente und regelmäßige Verkehrskontrollen in den Bereichen Geschwindigkeit, Drogen und Alkohol am Steuer und vor allem im Zweiradverkehr und im Schwerverkehrsbereich durchgeführt. Zudem wurde bei den Kontrollen verstärkt auf das Tragen von Sicherheitsgurten, die Sicherung von Kindern im Fahrzeug und auf das Telefonieren im Fahrzeug geachtet. Es ist erklärtes Ziel, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer noch weiter zu erhöhen.