Ein Schlüsseldienst hat sich am Sonntag die Notlage einer 54-jährigen Freisingerin zu Nutze gemacht. Für gerade einmal knappe zehn Minuten Arbeitszeit wurden satte 1.700 Euro verlangt.

Während der Sturm am vergangenen Sonntag über Freising hinwegfegte, brachte sich eine 54-jährige Frau aus Versehen selbst in die Bredouille. Sie hatte beim Verlassen ihres Hauses den Schlüssel innen stecken lassen. Und prompt fiel die Tür zu. Guter Rat war also teuer. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Im Internet suchte die verzweifelte Frau nach einem ortsansässigen und vermeintlich günstigen Schlüsseldienst. Nach ihrem Anruf, klingelte plötzlich ihr Telefon. Auf ihrem Display wurde eine 0800-Nummer angezeigt. Mit dieser Nummer führte der Schlüsseldienst einen Rückruf für die Anruferverifizierung durch.

Kurz darauf erschienen zwei Mitarbeiter des Schlüsseldienstes. Die beiden waren recht flink. Knappe zehn Minuten dauerte es, und schon war die Haustür der Frau geöffnet. Doch die Freude der 54-Jährigen war nur von kurzer Dauer. Denn für die geleistete Arbeit forderten die Beiden einen Rechnungsbetrag von satten 1.700 Euro. Die Frau konnte ihren Augen nicht trauen, als sie den Betrag auf der Rechnung sah. Und trotzdem zahlte sie. "Wegen des einschüchternden Auftretens der Schlüsseldienstmitarbeiter", begründet ein Polizeisprecher.

Doch damit war die Messe noch nicht gelesen. Denn die 54-Jährige handelte im Nachgang völlig korrekt und wandte sich an die Polizei. Dort erstattete sie Anzeige. Zumal die betreffenden Personen dieses Schlüsseldienstes bei der Polizei bereits einschlägig bekannt waren.