Unklare Gefahrenlage

Chemikalien-Alarm an Bucher Schule - mehrere Kinder evakuiert


Die Langenpreisinger Feuerwehrleute machen sich in Chemikalienschutzanzügen auf den Weg zur Unglückstelle.

Die Langenpreisinger Feuerwehrleute machen sich in Chemikalienschutzanzügen auf den Weg zur Unglückstelle.

Von René Spanier, Markus Krug und Redaktion idowa

An der Grund- und Mittelschule Buch am Erlbach hat es am Donnerstagnachmittag einen größeren Feuerwehreinsatz gegeben, nachdem ein Lehrer mutmaßlich durch Chemikalien leicht verletzt wurde. 

Laut Polizeibericht wollte der Lehrer diverse Chemikalien fachgerecht entsorgen - darunter Salzsäure, Salpetersäure und Borsäure. Allerdings hatte er sein Handy am Arbeitsplatz vergessen. Deswegen fuhr er am Nachmittag mitsamt den Chemikalien noch einmal zur Schule. Beim Umgang mit den gefährlichen Stoffen trug er laut Polizei keine Handschuhe. Als der Mann gegen 17.20 Uhr einen Apfel essen wollte, verspürte er plötzlich einen brennenden Schmerz sowie metallischen Geschmack im Mundraum. Daraufhin wählte er sofort den Notruf. 

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Die Langenpreisinger Feuerwehrleute haben in Schutzanzügen die Chemikalien im Fahrzeug begutachtet und identifiziert. 

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Die Langenpreisinger Feuerwehrleute haben in Schutzanzügen die Chemikalien im Fahrzeug begutachtet und identifiziert. 

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Blick auf den Einsatz nahe der Bucher Schule. Es waren viele Rettungskräfte vor Ort.

Kinder vorsorglich in Kegelhalle gebracht

In der Folge wurden um 17.23 Uhr die Bucher Feuerwehr und die Feuerwehr Langenpreising, Kreisbrandmeister Florian Baumann, der Fachkreisbrandmeister für Gefahrgut, Alexander Kiesl, zwei Rettungswagen, ein Notarzt und die Polizei zum Unglücksort alarmiert. Die Bucher Feuerwehrleute sperrten sodann das Gelände weitläufig ab. 

Aufgrund der unklaren Gefährdungslage rückte die Feuerwehr mit ABC-Schutz an und durchsuchte die Schule sowie die angrenzende Turnhalle. Dort fand zu diesem Zeitpunkt laut Polizeibericht gerade ein Karatetraining statt. Die Kinder wurden evakuiert, laut Feuerwehr bestand für sie aber zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr.

"Wir brachten die Kinder zur weit entfernten Kegelhalle. Dort wurden sie kurzzeitig vom Rettungsdienst betreut und dann ihren Eltern übergeben", sagte Christian Willner, Kommandant der Bucher Feuerwehr. Außerdem bauten die Feuerwehrleute schon einmal eine Dekontaminationsstelle zu einer möglichen späteren Dekontamination der beteiligten Feuerwehrleute aus dem Einsatz auf.

Chemikalien waren nur im Auto des Lehrers

Die Chemikalien wurden anschließend an eine Fachfirma zur Entsorgung übergeben. Willner betonte noch, dass weitere Personen nicht verletzt worden seien. Die Beschwerden des Lehrers dürften laut Polizei auf Rückstände an seinen Händen zurückzuführen sein. 

Schulleiterin Yvonne Wandslebe betonte, dass die Chemikalien aus dem Privatbesitz des Lehrers stammten. "Er war an die Schule gekommen, um sein vergessenes Handy zu holen. Dabei waren die Chemikalien aber nur in seinem Auto und nicht in der Schule", sagte sie gegenüber unserer Mediengruppe.

"Es rufen uns natürlich viele besorgte Eltern an. Ich habe mich aber noch am selben Abend bei der Feuerwehr erkundigt, ob es für den Schulbetrieb am Freitag Bedenken gäbe. Dem war aber zum Glück nicht so", sagte Wandslebe. "Deswegen konnten wir am Freitag ganz regulär unterrichten."