Von Salami und Betonien

Die Regenten im Moosburger Fasching 1962


Karl Höpfl und Traudl Peuker.

Karl Höpfl und Traudl Peuker.

Von Redaktion Moosburg

Im Fasching im Jahr 1962 regierten Karl I. von Salami (Karl Höpfl) und Traudl I. von Betonien (Traudl Peuker, verheiratete Hoffmann). Der Hofball mit Inthronisation fand am unsinnigen Donnerstag in der Alten Turnhalle statt. Bürgermeister Erber übergab "recht leichten Herzens" den Rathausschlüssel an die Tollitäten. Der prominenteste Gast der Ballnacht war Kammersänger Christian Kohn von der Münchner Staatsoper. Als Hofkapelle fungierte die Jimmy-Thanner-Band.

Prinzessin Traudl trug ein blaues Staatskleid in Prinzessform aus Duchesse mit Tüllvolant und aufgestickten Pailletten sowie einen Abendmantel aus gleichfarbiger Duchesse, Prinz Karl kam in kurz geschnittener, blousonartiger Brokatjacke, die Narrenkappe auf dem Kopf mit langen Fasan-Federn. Die große Überraschung der Exprinzen für das Herrscherpaar waren ein großer Beton-Kunststein und eine Riesensalami, an der alle schleppten. In seiner Festrede meinte Prinz Karl, dass er keine Vegetarier unter seinen Untertanen finden möchte. Auch hoffte er in seiner Thronrede, dass die Gaudi die Gemüter in der schweren Zeit heiter und freier machen möge. Moosburg solle von Herzen fröhlich sein, wünschte die "zuagroaste Neustädterin" Prinzessin Traudl von Betonien.

Einmarsch beim Hofball 1962.

Einmarsch beim Hofball 1962.

Viel Heiterkeit löste die Proklamation von Hofmarschall Rudi Hofer aus, der die Moosburger Kommunalpolitik des Prinzen von der Verlegung der Stadtratssitzung ins Wirtshaus bis zu einem Theater mit kunstverständigem Intendanten völlig neu gestaltete. Der Prinzenwalzer war tatsächlich ein Walzer. Exprinz Wolfgang (Lindner) agierte als Krüglredner, weil das Turmgespräch heuer ausfallen müsse, da in Moosburg nichts mehr angestellt würde.

Eine weitere Einlage war das Auftreten der Dorfener Clowngruppe "Dobolinos" und Jimmy Thanner bewies mit seinen Show-Einlagen, dass in seinem Orchester jeder ein Solist ist.

Kein Faschingszug wegen Hamburger Flutkatastrophe

Auch die Dreirosenstadt verzichtete 1962 auf einen Faschingszug. Die Narrhalla wollte im Hinblick auf die Hamburger Flutkatastrophe den Zug nicht abhalten. Um auch einen Beitrag an die Hamburger zu leisten, wurde beim Fußballspiel CF Kriesmogo-Waris gegen FC Matadore-Moosburg ein Zusatzbeitrag für den meistgeschädigten Hamburger Verein erhoben, der im Anschluss an das Spiel überwiesen wurde.