Freising
In Freising wächst bald ein Abkömmling der ältesten Weinrebe der Welt
10. März 2017, 11:45 Uhr aktualisiert am 10. März 2017, 11:45 Uhr
Was für eine Ehre! Ein Abkömmling der ältesten Weinrebe der Welt befindet sich fortan in Freising. Noch in diesem Frühjahr wird der Reiser feierlich eingepflanzt.
Aus dem slowenischen Maribor stammt das wertvolle Edelreis, also der Trieb der nachweislich mehr als 450 Jahre alten Rebe der Sorte "Blauer Köllner". Freisings Partnergemeinde Škofja Loka hatte sich seit geraumer Zeit darum bemüht, dass beiden Städten gemeinsam ein Nachkomme verliehen wird. Am 3. März war es nun soweit: Bürgermeisterin Eva Bönig, Kultur- und Partnerschaftsreferent Dr. Hubert Hierl, Rupert Widmann (Partnerschafts-beauftragter der Stadtverwaltung) und Prof. Monika Gerschau (Rotary Club München-Flughafen) brachen gemeinsam ins etwa 390 Kilometer entfernte Maribor auf, um dort zusammen mit Bürgermeister Miha Ješe, Marko Murn (Rotary Club) und weiteren Freunden aus Škofja Loka das Edelreis in Empfang zu nehmen.
Dabei handelte es sich um eine große und feierliche Zeremonie, die natürlich dort stattfand, wo der Weinstock seit Jahrhunderten wächst und gedeiht: am Haus der Alten Rebe, wie heute das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert heißt. Das Alter der Rebe ist gutachterlich bestätigt, und so hat es dieses einzigartige Naturjuwel auch zu einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gebracht. Für Maribor hat die Alte Rebe entsprechend einen außerordentlichen Wert. Der zeremonielle Rebschnitt im Frühjahr ist dann der Moment, mit der ganzen Welt besondere Bande zu knüpfen: Bei einem festlichen Akt nimmt der Wächter des Alten Weins, Stanislav Kocutar, den Rebschnitt vor; ausgewählte Orte bekommen dann von Bürgermeister Dr. Andrej Fištravec ein Edelreis verliehen - auch im Vatikan wächst ein Nachkomme.
Für Freising nahm Bürgermeisterin Eva Bönig den edlen Abkömmling samt einer Urkunde entgegen. Verschmitzt bedankte sie sich mit dem Hinweis, dass sich in Freising bekanntlich die älteste Brauerei der Welt befände, "aber wir haben auch über Jahrhunderte hinweg eine Weintradition gepflegt", versicherte sie. An diese werde jetzt wieder angeknüpft und am Südhang des Freisinger Dombergs Wein angebaut. Jetzt einen Ableger des ältesten Rebstocks der Welt zu erhalten, "geschieht genau im richtigen Moment", freute sich die Bürgermeisterin.
Auch in Škofja Loka wird bald ein Stock dieser einzigartigen Alten Rebe wachsen - und damit stärkt die herzliche Verbindung der beiden Partnerstädte eine weitere Gemeinsamkeit.