Schockanruf im Kreis Freising
Rentnerin (78) verliert ihr Vermögen
6. Mai 2022, 15:10 Uhr aktualisiert am 6. Mai 2022, 18:30 Uhr
Es ist ein besonders verheerender Fall von Telefonbetrug: Eine Rentnerin aus dem Landkreis Freising hat am Mittwoch ihr erspartes Vermögen an Betrüger verloren. Dabei nutzten die unbekannten Täter auch schamlos einen Todesfall in ihrer Familie aus.
Was war passiert? Die 78-Jährige erhielt am Mittwochmittag einen Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten. Er teilte ihr mit, dass ihre Tochter in Österreich einen tödlichen Unfall verursacht habe. Die 78-Jährige reagierte darauf völlig geschockt. Denn tatsächlich war erst vor kurzem ihr Mann verstorben. Als sie das dem unbekannten Anrufer sagte, baute er das sofort in seine Betrugsmasche mit ein. Damit die Tochter zur Beerdigung ihres Vaters anreisen könnte, sie eine hohe Kaution notwendig. Um die Glaubwürdigkeit der Forderung zu untermauern, wurde die Seniorin auch noch an eine Frau weiterverbunden, die sich als Staatsanwältin ausgab. Schließlich stimmte die 78-Jährige einer Zahlung zu.
Zur Übergabe der "Kaution" erschien dann ein junger Mann an ihrem Wohnort. Er stellte sich als Nachlassverwalter des örtlichen Amtsgerichts vor. Die Frau übergab ihm schließlich einen mittleren, fünfstelligen Euro-Betrag. Erst später kamen ihr Zweifel und sie forschte nach. Dabei musste sie schnell feststellen, dass sie Opfer eines Schockanrufs geworden war.
Laut Polizeibericht wurde zur Zeit der Geldübergabe in der Ortsstraße in Hohenbachern ein verdächtiger Golf mit heller Farbe und polnischem Kennzeichen gesichtet. Der Beifahrer verließ den Wagen und ging dann in die Richtung der Wohnung der Frau. Möglicherweise handelt es sich bei ihm um den unbekannten Abholer. Er wird folgendermaßen beschrieben:
- etwa 30 Jahre alt
- etwa 1,75 Meter groß
- kräftige Figur
- kurze, braune Haare
- trug eine Jeans und eine helle Jacke
Hinweise zu dem Fall nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 08122/968-0 entgegen.