Die Starkregenereignisse nehmen zu und damit auch die Überschwemmungen. Besonders betroffen ist der Ortsteil Schachtmühle. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, die Umsetzung der Straßentieferlegung bei Steingrub weiterzuverfolgen, die entsprechenden Haushaltsmittel dafür bereitzustellen und mögliche Fördermittel zu generieren. Ein Gutachten für den Hochwasserschutz datiert aus dem Jahr 2014.

Wie Bürgermeister Josef Staßer in der Gemeinderatssitzung am Dienstag ausführte, ist das im Süden befindliche Grundstück häufig durch Überschwemmungen, die sich auf weitere Flurstücke und die angrenzende Bebauung von Schachtmühle ausweiten, betroffen. "Damit das Wasser nicht zurückgehalten wird, sondern über die Straße in Richtung Norden abfließen kann, muss ein Tiefpunkt geschaffen werden." Gemäß der Vorplanung ist eine Absenkung um 60 Zentimeter erforderlich. Die Baulänge beträgt rund 140 Meter, die Auffahrrampen zur östlich gelegenen Brücke eingeschlossen. Die Straßenbreite wird einheitlich auf 3,30 Meter festgelegt. Gemäß der Kostenberechnung betragen die Baukosten zirka 150 000 Euro. Für die Nebenkosten, einschließlich Planung, sind rund 20 000 Euro angesetzt, die im Haushalt berücksichtigt werden müssen.

Auf Rückfrage von Gemeinderat Josef Buchner (FW Zustorf), wie stark die Anlieger betroffen seien, wurde Markus Daschinger aus Schachtmühle als Zuhörer das Rederecht erteilt, der die dramatische Hochwassersituation vor einigen Jahren schilderte, die auch anhand von Fotos belegt waren. "Jede Gemeinde flussaufwärts lässt Wasser rein, und bei uns da unten im Kegel läuft alles zam." Bei der letzten Hochwasserkatastrophe stand der Wasserpegel bei 2,72 Meter, so hoch wie noch nie. Zweiter Bürgermeister Leo Melerowitz (CSU) wies darauf hin, im Zuge der Straßentieferlegung die Gräben und Durchführungen bei der neuen Staatsstraße wieder intakt zu setzen. Nachdem das Wasser unter der Brücke in Steingrub schlecht ablaufe, sollte zudem ein Auswurf gemacht werden.

Angekündigte Sanierung des Deichs

Ein Grund mehr für die Gemeinde, jetzt zu handeln, ist die angekündigte Dammsanierung des Wasserwirtschaftsamtes im Bereich zwischen der Plattachmühlbrücke bis zum Tunnel Richtung Wartenberg. In diesem Bereich wird der Deich bis zu 60 Zentimeter erhöht. Da durch den Strogenflutkanal vier bis fünf Mal mehr Wasser als durch die Dorfstrogen geleitet wird, soll im Hochwassergesamtkonzept auch die rechtzeitige Öffnung der Schleusenanlage an der Plattachmühlbrücke berücksichtigt werden.