Hilfe für Flüchtlinge

Die Integrationshilfe Passau im Porträt


Ludwig Schmidlehner und Hadi Haddad arbeiten in der Integration von Flüchtlingen zusammen.

Ludwig Schmidlehner und Hadi Haddad arbeiten in der Integration von Flüchtlingen zusammen.

Derzeit werden in ganz Europa Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Doch auch aus anderen Ländern kommen Menschen nach Deutschland, um Sicherheit für sich und ihre Familien zu finden. In Passau gibt es einen Verein, der diesen Menschen hilft.

Bereits seit 2016 widmet sich Ludwig Schmidlehner als Vorsitzender des "Integrationshilfe Passau e. V." der Arbeit für Geflüchtete. Ob Behördengänge, Schriftverkehr oder das Einfädeln von Rechtsberatungen - der Verein hilft, wo er kann. "Die Schutzbedürftigen müssen integriert werden", sagt Schmidlehner im Interview. "Wir helfen auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt."

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Ein besonderes Beispiel ist Mahmoud Hawout. Er hat im syrischen Aleppo Bauingenieurswesen studiert und musste dann nach Deutschland fliehen. Mit Unterstützung des Vereins konnte er zunächst eine Anstellung als Bauzeichner finden. Mit großem Lerneifer eignete er sich die deutsche Sprache an. Nun, nur sechs Jahre nach der Flucht, spricht er ganz hervorragend Deutsch und arbeitet bereits als Bautechniker und Bauingenieur.

Kultur im Austausch

Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit der "Deutsch-Iranischen Gesellschaft" in Passau. Gemeinsame Events, Feierlichkeiten und kulturelle Integration stehen hier im Fokus. "Wir planen, in einem Monat eine Autorin aus dem Iran in Passau einzuladen, damit sie ihr Buch für uns liest", erzählt der Vorsitzende der Gesellschaft Hadi Haddad. "Es wird Musik gespielt und ich werde dabei dolmetschen." Er selbst ist auch seit sechs Jahren in Deutschland, spricht ebenfalls hervorragend unsere Sprache und hat in Passau sein Informatik-Studium abgeschlossen.

Während wir uns unterhalten kommt eine weitere Familie in das Büro in der Passauer Bahnhofstraße und bittet um Unterstützung. Ludwig Schmidlehner hilft gerne.

Flucht aus der Ukraine

Versprechungen der Regierung konnten in der Vergangenheit nicht immer umgesetzt werden. "Es heißt, Flüchtlinge aus der Ukraine werden unbürokratisch aufgenommen", erzählt er. "Wir haben es gesehen bei den Ortskräften in Afghanistan. Die sind nach wie vor noch in Afghanistan, warten auf die Hilfe von deutschen Behörden und werden von den Taliban verfolgt."

Dieses Versagen der Bundesregierung geht Ludwig Schmidlehner an die Substanz: "Das ist für uns traurig."

Die Arbeit des Vereins finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden. Letztere sind firmenseitig stark zurückgegangen, private Spender halten den Verein am Leben.

"Jeder, der aus einem Land kommt, wo Krieg und Terror herrschen, muss aufgenommen werden", findet Schmidlehner. Deshalb arbeitet er weiter in diesem für ihn so wichtigen sozialen Engagement.