Die schönsten Bilder von der Pfingstkerzenwallfahrt zum Bogenberg

sized — Claudia Sprenger

Die Teilnehmer der Holzkirchner Pfingstkerzenwallfahrt zum Bogenberg legten einen 75 Kilometer langen Pilgerweg zurück.

Von Julia Muck

Am Wochenende hat wieder die Pfingstkerzenwallfahrt zum Bogenberg stattgefunden und zahlreiche Besucher angelockt. Wir haben die Veranstaltung mit unserer Kamera begleitet.

Am Samstagmorgen hatte die Holzkirchner Pfingstkerzenwallfahrt zum Bogenberg begonnen. Bis Sonntagnachmittag legten die Teilnehmer den 75 Kilometer langen Pilgerweg zu Fuß zurück. Mit dabei war die 13 Meter lange Pfingstkerze, die zum Teil liegend, zum Teil stehend getragen wurde. All das für ein Gelübte, das die Holzkirchner vor Jahrhunderten abgelegt haben.

Ende des 15. Jahrhunderts waren die Wälder in Holzkirchen durch eine starke Borkenkäferplage bedroht. Die Bäume in dieser Region stellten jedoch die Existenzgrundlage der Bevölkerung dar. Darum gaben die Holzkirchner damals ein Versprechen an die Muttergottes auf dem Bogenberg ab: Wenn auf die Fürbitte der Käfer abstirbt und nicht mehr die Wälder zerstört, wird jedes Jahr ein Fichtenstamm mit rotem Wachs umwickelt und in einer Wallfahrt auf den Bogenberg gebracht.

Damit der Stamm den weiten Weg der Pilger aushält, wird er zwei Jahre im Voraus gefällt und getrocknet. Am Freitag vor dem Pfingstwochenende kümmern sich dann Schreiner um die Kerze. Die hacken und hobeln sie in die richtige Form – 13 Meter hoch, 50 Kilogramm schwer, 15 bis 20 Zentimeter Durchmesser.

Die zweitägige Wallfahrt führte die Teilnehmer über Vilshofen, Deggendorf und Niederwinkling zum Bogenberg. Es wurde gesungen, gebetet und vor allem viel miteinander geredet.

Seit 2022 ist die Holzkirchner Kerzenwallfahrt zum Bogenberg ins Bayerisches Landesverzeichnis als Kulturform eingetragen. Damit hat die Wallfahrt als mündlich überliefertes Ritual und als eine Ausdrucksform den Titel „Immaterielles Kulturerbe Bayern“ erhalten.