Zwar verloren, aber dennoch nicht unzufrieden. Das war die Gemütslage von Uli Karmann nach der Partie seiner SpVgg Hankofen gegen die TuS 1860 Pfarrkirchen. Eine 2:3-Niederlage mussten die Bayernliga-Kicker in ihrem vorletzten Testspiel gegen die Gäste aus der Landesliga Südost hinnehmen. Besonders der dritte Treffer der Pfarrkirchener sorgte jedoch für heftige Diskussionen.
Bereits nach zehn Spielminuten lagen die Hankofener zurück. Torwart Max Putz konnte einen Distanzschuss von Marc Bruche nur direkt vor die Füße von Valdrin Blakaj abwehren, der den Ball über die Linie bugsierte. Nur eine Minute später der nächste Gegentreffer für die Karmann-Elf. Diesmal im Fokus: SpVgg-Keeper Putz, der einen eigentlich harmlosen Fernschuss von Valdrin Blakaj so abklatschen ließ, dass er über die Linie ging.
Der Bayernligist brauchte eine Weile, um sich zu erholen. Nach 28 Minuten war es schließlich Neuzugang Richard Schneider, der den Anschlusstreffer durch einen abgefälschten Fernschuss erzielte. Auch die Gastgeber brauchten ihrerseits nur eine Minute, um den zweiten Treffer nachzulegen. Einen direkten Freistoß von Mario Eller konnte Pfarrkirchens Torhüter Markus Aigner zwar noch abwehren. Als das rund Leder dann jedoch im Strafraum quer gelegt wurde und Ben Kouame nur noch einschieben musste, war auch er machtlos.
Der letzte Treffer der Partie sollte ebenfalls noch in Durchgang eins fallen (40.) und war äußerst umstritten. Die Gäste spielten einen schönen Angriff, spielten einen Pass durch die Schnittstelle, zwei Mann laufen alleine auf Putz zu. Der spätere Torschütze Marc Bruche, der im Abseits stand, blieb weg. Sein Mitspieler nahm den Ball auf, legte quer und in der Mitte musste Bruche nur noch einschieben.
Das Problem: Schiedsrichter-Assistent Benedikt Bauer hatte das Abseits bereits angezeigt und dies Hauptschiedsrichter Christoph Wiesner mit einem Piepston mitgeteilt. Dieser war so laut, dass die Hankofener es als Pfiff wahrnahmen und aufhörten zu spielen, wie Uli Karmann im Anschluss erklärte. Doch das Schiedsrichtergespann erkannte den Treffer dennoch an. In der Entscheidung richtig, aber dennoch äußerst unglücklich.
In der zweiten Halbzeit war die SpVgg Hankofen die klar überlegene Mannschaft und kam auch das ein oder andere Mal gefährlich vor das Tor der Gäste, allein die letzte Kaltschnäuzigkeit ließ man vermissen.
Hankofens Trainer Uli Karmann erklärte nach der Partie, er habe "ein gutes Spiel" gesehen. "Wir haben dem Gegner natürlich zwei Tore durch individuelle Fehler geschenkt und das dritte war ein Abseitstor, bei dem alle aufhören zu spielen", so der Übungsleiter, "es waren drei Tore, die nicht aus dem Spiel heraus entstanden sind, die Fehler kann man abstellen."
"Alles in allem war es schon okay, aber wir haben schon noch Luft nach oben", so das Fazit des 48-Jährigen. Wichtig sei gewesen, dass man sich mit einem Gegner, der ungefähr auf Augenhöhe ist, misst: "Solche Vorbereitungsspiele sind immer gut. Wir haben viele neue Spieler, eine neue Abwehr. Wenn man gegen einen Kreisligisten spielt, kommen die nie unter Druck, bekommen nie ein Problem. Deshalb wäre es schlecht, wenn du vor dem Ligastart keine solchen Test hättest. Pfarrkirchen war ein guter Gegner mit ein paar richtig guten Kickern. Da musst du schon ordentlich dagegenhalten und eine gute Leistung abrufen, damit du gewinnst. Und das haben wir halt nicht ganz geschafft. Wir haben ein paar individuelle Fehler gemacht, die man ab einer gewissen Liga nicht machen darf."