Jetzt sind Frauen mal die Helden

Anna und Laura wirken bei Bogener Schul-Musical mit


Laura Bartek (links) und Anna Bindl sind neben knapp 80 weiteren Schülern Teil des Schulmusicals. Laura spielte eine der Hauptfiguren, Anna hat das Musical mitverfasst. (Foto: Pfeffer)

Laura Bartek (links) und Anna Bindl sind neben knapp 80 weiteren Schülern Teil des Schulmusicals. Laura spielte eine der Hauptfiguren, Anna hat das Musical mitverfasst. (Foto: Pfeffer)

Von Tanja Pfeffer

Einen Anschlag auf das Königshaus verhindern, den Prinzen verheiraten und Frankreich vor einer Katastrophe bewahren - auf Amélie, Chloé und Véronique wartet ein Abenteuer. Die drei sind die Hauptfiguren im Musical des Bogener Veit-Höser-Gymnasiums, das die Schüler am 5. und 7. Februar bei freiem Eintritt aufführen. Angelehnt an die Geschichte der drei Musketiere heißt das Stück "Eine für alle, alle für eine". Die Lehrer Hans Sagstetter und Annabelle Junker betreuten die Schüler des Musik-Theaters und der Tanz-AG bei ihren Proben. Anna Bindl (18) und Laura Bartek (17) erzählen von ihrer Idee, von den Proben und warum sie beim Üben nervöser sind als bei den Aufführungen.

Anna, du hast zusammen mit einer Mitschülerin das Stück geschrieben. Warum wurden aus den drei Musketieren drei Damen?


Anna: Mit ein Grund war, dass wir in unserem Jahrgang sehr viele Mädchen sind. Wir wollten für jeden eine Rolle finden. Außerdem waren in der Ursprungsidee schon drei Frauen die Hauptfiguren. Das hat gut gepasst. Die Idee dazu hatte aber Laura.

Laura, wie kam's dazu?

Laura: Ich hatte zusammen mit Freundinnen die Idee. Wir wollten die Geschichte einfach mal umdrehen. Es sollten nicht immer nur die Männer die großen Retter sein. Wir wollten zeigen, dass auch Frauen viel erreichen können. Die Grundidee hatten wir aber nicht selbst. Es ist etwas peinlich, aber es gab früher mal einen Barbie-Film, der auf etwas Ähnlichem basiert. Wir wollten diese Geschichte auch in unser Musical einbauen.

Um was geht es in dem Stück?

Anna:
Es geht um drei junge Frauen, die nach Paris kommen, um sich den Musketieren anzuschließen. Durch Zufall erfahren sie von einem geplanten Attentat auf die königliche Familie. Die wiederum kriegen davon aber nichts mit, weil sie sich mit etwas anderem sehr intensiv beschäftigen: Der Prinz soll nämlich verheiratet werden. Die drei Frauen wollen das Attentat verhindern und wollen sich dazu den drei Musketieren anschließen. Die sind aber nicht davon überzeugt, dass Frauen das Zeug dazu haben. Gespickt ist das Ganze natürlich auch mit einer Liebesgeschichte.

Hat sich von der Idee bis zum fertigen Stück noch viel verändert?

Anna:
Die grundsätzliche Idee ist gleich geblieben. Einige Kleinigkeiten haben wir aber im Laufe der Proben geändert. Es kommen ja immer neue Ideen hinzu. Außerdem wollten wir für jeden eine Rolle finden, auch für die jüngeren. Und die Lieder, die wir gerne unterbringen wollten, mussten noch platziert werden.

Welche Lieder habt ihr euch dazu ausgesucht?

Anna: Es ist eine Mischung. Wir orientieren uns an anderen Musicals, zum Beispiel haben wir ein Stück aus "Tarzan" darin. Es sind auch Lieder aus der Popmusik drin.
Laura: Aber auch Stücke von dem Original-Musical "Die drei Musketiere".

Ein Musical lebt ja von Theater, Gesang und Tanz. Vor so vielen Menschen Theater zu spielen, muss man sich schon trauen, aber dann noch zu singen?

Laura: Das war für mich nie ein Problem. In unserer Familie singen alle gern, schon seit ich denken kann: meine Oma, meine Mama, meine Schwester und auch ich. Das erste Mal, als ich im Musiktheater alleine gesungen habe, war zwar noch schlimm. Aber mittlerweile ist es normal geworden. Ich bin nur noch kurz nervös.

Was machst du gegen das Lampenfieber vorm Auftritt?

Laura: Ich bin seit der sechsten Klasse in dieser AG dabei. Lampenfieber bei den Auftritten habe ich eigentlich gar nicht mehr. Tatsächlich bin ich bei den Proben selbst viel nervöser. Da ist man viel selbstkritischer und hat viel mehr Angst davor, zu merken, was noch nicht klappt. In diesem Jahr aber bin ich schon jetzt sehr aufgeregt. Es ist mein letztes Jahr und ich habe eine Hauptrolle. Ich spiele jetzt das, was ich all die Jahre vorher bei den Großen bewundert habe.

Anna, vor einem Jahr habt ihr begonnen, das Stück zu schreiben. Hast du dich dann ab den Proben zurücklehnen können?

Anna: Nein, ich war in der Regie. Wir schauen, wie das Bühnenbild ist, wo sich die Darsteller hinstellen sollen oder wann der Chor auftritt. Auch viele Textproben mit den Darstellern gehörten dazu.

Ihr probt ab dieser Woche täglich. Was erwartet ihr euch von der Premiere?

Laura: Dieses Stück ist für mich hier an der Schule das größte Highlight. Endlich bin ich eine von den Großen und kann zeigen, was ich über die Jahre gelernt habe. Ich freue mich darauf, dass die Leute sehen, dass nicht nur Profis was Tolles auf die Bühne bringen können, sondern auch wir Schüler.
Anna: Wir haben tolle Sängerinnen und Sänger. Es steckt ein Jahr Arbeit dahinter. Ich freue mich schon so darauf, das Ganze am Ende fertig auf der Bühne zu sehen.

Christina Schneider, Laura Bartek und Anja Lichtl (von links) spielen am 5. und 7. Februar, jeweils um 19 Uhr, in der Turnhalle des Bogener Gymnasiums die drei Hauptdarstellerinnen in "Eine für alle, alle für eine". (Foto: has)

Christina Schneider, Laura Bartek und Anja Lichtl (von links) spielen am 5. und 7. Februar, jeweils um 19 Uhr, in der Turnhalle des Bogener Gymnasiums die drei Hauptdarstellerinnen in "Eine für alle, alle für eine". (Foto: has)