Vertrag verlängert
Benedikt Frank bleibt NawaRo-Trainer und plant die Zukunft
8. April 2020, 15:00 Uhr aktualisiert am 8. April 2020, 15:37 Uhr
Benedikt Frank hat seinen Vertrag als Trainer von NawaRo Straubing um eine weitere Saison verlängert.
Die Trainerfrage für die kommende Saison bei NawaRo Straubing ist geklärt. Wie der Volleyball-Bundesligist am Mittwoch bekannt gab, hat Benedikt Frank seinen auslaufenden Vertrag um eine weitere Saison verlängert. Damit geht eine Zusammenarbeit in die Verlängerung, die bislang von großem sportlichen Erfolg geprägt war. Im ersten Jahr gelang in der 2. Bundesliga zwar nicht die Meisterschaft, allerdings der Aufstieg. Nach dem sportlichen Klassenerhalt im zweiten Jahr folgte mit der abgelaufenen Spielzeit auch die erfolgreichste, an deren Ende als Krönung die Qualifikation für die Playoffs stand. Alleine Corona durchkreuzte die Pläne, sodass NawaRo nicht die ersten Playoff-Spiele seiner Geschichte bestreiten durfte.
Frank geht gerne in ein viertes Jahr als NawaRo-Trainer, das vermittelt er im Gespräch. "Ich fühle mich hier einfach super wohl", betont er. Zumal die Ergebnisse bislang auch für sich sprechen. "Wir haben sportlich alle Ziele erreicht oder sogar übertroffen. Das ist doch eine tolle Geschichte und ich denke, dass der Verein mit den drei Jahren sicher auch zufrieden war", sagt der Trainer. Frank sieht das Ende des Weges auch noch nicht erreicht: "Wir haben hier ein Projekt aufgebaut, das noch nicht am Ende ist. Wir bauen langsam ein Gerüst auf und machen uns nach und nach einen Namen als Stammgast in der Liga."
NawaRo-Weg in der Krise "noch wichtiger"
Vor drei Jahren hat man sich in Straubing genau deshalb für Frank als neuen Trainer entschieden, weil dieser gut mit jungen und talentierten Spielerinnen arbeiten kann. Der Plan ging voll auf. Auch aufgrund der unsicheren Lage durch die Coronakrise werde dieses Konzept, auf junge und entwicklungsfähige Spielerinnen zu setzen, "noch wichtiger", glaubt Geschäftsführerin Ingrid Senft. "Dafür ist Bene genau der richtige Trainer, denn er kann mit jungen Spielerinnen super umgehen." Zudem sei es wichtig, in Zeiten von besonderen Herausforderungen auch auf Kontinuität zu setzen.
Das hat auch in den Überlegungen Franks, der nach eigener Aussage auch die eine oder andere weitere Anfrage hatte, eine Rolle gespielt: "Wenn man nicht genau weiß, wie es weitergeht und was passiert, wäre es nicht gut, wenn eine tragende Säule den Verein verlässt. In einer solchen weltweiten gesellschaftlichen Krise sollte man das retten, was man hat." Er spricht von einem "Solidaritätsgedanken", der zwar nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sei, in seine Entscheidung aber auch reingespielt habe.
Die Coronakrise beeinflusst nun freilich auch die weiteren Planungen beim Bundesligisten. Frank kann zwar mit einem Budget planen, das etwas abgespeckt ist, wie er sagt. Doch wie genau es weitergeht, kann auch er noch nicht beurteilen. "Niemand weiß, ob die Saison wie geplant stattfinden wird, oder später beginnt oder ob es vielleicht zu Beginn Geisterspiele gibt", nennt der NawaRo-Coach einige Unsicherheiten. Man müsse abwarten, wann man wieder trainieren könne und wie sich die wirtschaftliche Situation entwickle. Auch der Spielermarkt sei "spannend", wie Frank es ausdrückt. Aktuell würden sich hier viele noch "vorsichtig und abtastend" bewegen, Straubings Trainer spricht von insgesamt "vielen Fragezeichen."
Schwieriger Spagat
Es ist ein schwieriger Spagat in der Planung, sagt Frank. Einerseits müsse man eine Mannschaft auf die Beine stellen, die wettbewerbsfähig ist, andererseits dürfe man aber auch die Sicherheit des Clubs auf keinen Fall gefährden. Die Preise für Spielerinnen seien bislang nicht runtergegangen. Frank befürchtet, der eine oder andere Club könne sich auch übernehmen. In Straubing soll das unter keinen Umständen passieren. "Wir wollen nicht auf Teufel komm raus möglichst schnell unseren Kader zusammenstellen. Wir haben klare Ideen, werden das aber mit der nötigen Sorgfalt angehen." Positiv ist hier auch die Gesamtausrichtung des Clubs, vor allem auf junge deutsche Spielerinnen zu setzen. "Wir haben Spielerinnen noch nie mit wirtschaftlichen Mitteln angelockt, sondern immer mit Perspektive und unserer sportlichen Arbeit. Das wollen wir fortsetzen, mit noch mehr Arbeit, noch mehr Perspektive und noch mehr Chancen für Talente." Natürlich auch mit dem einen oder anderen Anker innerhalb des Teams, der die Mannschaft führt.
Laut Frank agieren die Vereine und Manager untereinander aktuell auch sehr solidarisch. "Die Manager unterhalten sich und wollen keinen übermäßig großen Transfermarkt. Es wollen alle, dass die Volleyball-Bundesliga im Gesamten überlebt", sagt Frank. Auch bei NawaRo würde der Gedanke naheliegen, nach der erfolgreichen Saison am Großteil der Mannschaft festzuhalten. Das wird aber nicht so einfach, weiß Frank. Er hofft, circa die Hälfte weiterverpflichten zu können, mit vier Spielerinnen sei er dabei schon sehr weit. "Es wird aber auch Abgänge geben, aus unterschiedlichen Gründen." Es gibt also noch einiges zu tun für NawaRo Straubing. Mit der Trainerfrage ist aber eine der wichtigsten Entscheidungen bereits getroffen worden.