Straubing. (gk). Der FTSV Straubing hat seinen zweiten Saisonsieg im zweiten Spiel eingefahren. Gegen den Titelfavoriten VG Sulzbach-Rosenberg gewann das Team von Trainer Heiko Koch mit 3:0 (25:18, 25:23 und 25:20). Damit hat der FTSV vorerst die Tabellenführung in der Regionalliga Süd-Ost übernommen.

Scherben bringen Glück. An dieses Sprichwort hat sich wohl FTSV Physiotherapeut Werner Luginger von interreha am Samstag gedacht. Etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn fiel ihm der Wasserkasten des Teams von der Bank und eine Flasche zerbrach. Doch das war nicht das einzige, was an diesem Spieltag anders war als sonst. Denn nach der Vorstellung der Teams gönnte sich auch die Musikanlage in der Halle eine Pause. So waren die Zuschauer in der Halle gefordert auch ohne musikalische Unterstützung Stimmung zu machen. Dies gelang ausnahmslos, was vor allem daran lag, dass das neue FTSV Team viel Spaß am Spiel zeigte.

Von Beginn an setzten die jungen Straubinger Damen den Favoriten aus der Oberpfalz gehörig unter Druck. Mit druckvollen Aufschlägen wurde das Angriffspiel um Sulzbachs Top-Angreiferin Helena Rahn erheblich geschwächt. Hinzu kam eine sehr gute Annahme und Abwehrleistung der Defensive des FTSV um Libero Katrin Bialas. "Kathrin hat das erste Mal im Punktspiel bei uns diese Position ausgefüllt und ihre Sache sehr gut gemacht", war FTSV Coach Heiko Koch nach dem Spiel hochzufrieden mit der Leistung der 16-jährigen.

Neun gleichwertige Spielerinnen
Zufrieden konnte er auch mit dem Rest des Teams sein. "Wir hatten heute neun gleichwertige Spielerinnen. Da hat man als Trainer schon fast die Qual der Wahl." Aber eben auch die nötigen taktischen Variationsmöglichkeiten, die man benötigt um ein Spiel unter zwei sehr guten Regionalliga-Teams zu bestimmen. Für jede Situation hatte Koch die richtige Spielerin. Der Angriff hat die Sulzbacher Defensive regelmäßig vor unlösbare Aufgaben gestellt und der Aufschlag blieb über die gesamte Spielzeit von einer Stunde zehn druckvoll. Auch das letztjährige oftmalige Problem der vielen Eigenfehler hat sich in Luft aufgelöst. Im gesamten Spiel zählten die Statistiker keine zehn Aufschlagfehler. "Das war eine sehr konzentrierte Leistung von uns."

Die drei Sätze verliefen daher auch alle ähnlich. Am Anfang lag der FTSV in jedem Durchgang zwei drei Punkte zurück. Kämpfte sich dann heran und zog davon. Lediglich im zweiten Satz gab es eine brenzlige Situation am Satzende, als man drei Satzbälle ungenutzt ließ und Sulzbach bis auf 24:23 herankam. Doch der vierte Satzball des FTSV brachte den Erfolg. Im dritten Satz spielte der FTSV dann seine Dominanz im Block aus. Die Sulzbacherinnen scheiterten ein ums andere Mal an der "Straubinger Mauer". So ging der dritte Durchgang mit 25:20 ebenfalls verdient an den FTSV.

Auch zur Freude des "Glückskindes" Werner Luginger. Zumal er einen großen Anteil am Erfolg hatte. Im Vorfeld hatte er vier angeschlagene Spielerinnen des FTSV auf den Punkt fit gemacht. Hinzu kam noch eine "Geheimwaffe" gegen den frisch gebohnerten Boden in der Sporthalle der Josefsschule. "Der Werner ist ein echter Glücksgriff für uns", so Koch, "er sorgt mit Andi Grüll dafür, dass sich unsere Mädels zu 100 Prozent aufs Spiel konzentrieren können."

Nach dem Erfolg gegen den Tabellenführer heißt es für den FTSV Trainer seine Mädels vor dem Abheben zu bewahren. Damit begann er bereits beim Spieleressen im Anschluss an die Partie. "Wir haben jetzt zweimal gewonnen. Das sind vier Punkte von 36 möglichen. Unser Schiff ist gerade erst mal aus dem Heimathafen ausgelaufen. Nun gilt es dieses durch weiterhin konzentrierte Trainingsarbeit auf Kurs zu halten." Blickt man in die Gesichter des Teams um Mannschaftskapitän Verena Hillmeier, dann hat man keinen Zweifel, dass dies gelingen wird. Es scheint fast so, als würden FTSV Heimspieltage in Straubing wieder zu Festtagen. Der nächste Heimspieltag steht am 30. Oktober an. Dann gastiert um 19 Uhr der SV Inning in der Sporthalle der Josefsschule.