Bis heute zählt die Kerzenwallfahrt zu den großen brauchtümlichen Darstellungen der Pfingsttage in Niederbayern. Im März 2022 hat das Bayerische Kabinett die Holzkirchener Kerzenwallfahrt zum Bogenberg sogar als Immaterielles Kulturerbe in das Landesverzeichnis aufgenommen. Die Fußwallfahrt führt am frühen Pfingstsamstag von Holzkirchen (Gemeinde Ortenburg, Landkreis Passau) über einen 75 Kilometer langen Weg zum Heiligtum auf den Bogenberg. Dieser Wallfahrt, die schon über 500 Jahre durchgeführt wird, geht ein Gelübde voraus.

Ein mit rotem Wachs umwickelter Fichtenstamm

Die Opfergabe, ein von rotem Wachs umwickelter, fast 13 Meter langer und ein Zentner schwerer Fichtenstamm, wird entlang der Pilgerstrecke meist liegend auf den Schultern von zwei Personen getragen. An manchen Streckenabschnitten - sowie bei der Schlussetappe vom Stadtplatz Bogen über den Pilgerweg hinauf zur Wallfahrtskirche wird die Kerze aufrechtstehend und abwechselnd von nur einem Mann getragen.

Am Pfingstsonntag, 19. Mai, werden gegen 13.30 Uhr die Pilger aus Holzkirchen, darunter auch eine kleine Pilgergruppe aus Bogen, mit der "langen Stang" in der Rautenstadt erwartet. Um 14 Uhr erfolgt nach einem kurzen Begrüßungszeremoniell beim Rathaus der Aufstieg über den Pilgerweg. Zeremonienmeister Rudi Nowak wird den Zug zusammen mit der Blaskapelle Degernbach und Ehrengästen aus Politik und Kirche anführen. Entlang des Aufstiegs sowie am Bogenberg können Zuschauer dieses beeindruckende Ereignis mitverfolgen. Mit einer Marienfeier um 14.30 Uhr endet die Wallfahrt offiziell. Als Festprediger wird heuer Domkapitular Christian Altmannsperger, Dekan aus Osterhofen, in der Wallfahrtskirche erwartet.